Gin ist in. Die Beliebtheit des hochprozentigen Wacholdergetränks wächst seit einiger Zeit - auch bei den Münchnern. Die Bar Gin City im Werksviertel ist auf den Trend aufgesprungen. Alexander Baehr eröffnete die Bar 2017 in einem Container, nachdem ihm am Strand von Ibiza die Vision des Ginperiums ereilt hatte, so erzählt er es. Zu Beginn gab es lediglich 30 Gins zu verköstigen. Die kamen so gut an, dass im Sommer 2019 der Umzug in eine größere Location erfolgte.
Mittlerweile kennt die Auswahl an Schnäpsen in der Gin City fast keine Grenzen mehr. Aus über 400 Variationen können Gin-Liebhaber wählen. Ganz nach dem Motto, und so, wie es auf dem Logo der Bar steht: "Gib deinem Leben einen Gin".
In der Stadt der Gins türmt sich hinter dem Tresen eine Mauer aus etlichen Gin-Flaschen auf, die mit farblichen LED-Lichtern ausgeleuchtet sind. Eine Leiter ist an dem Regal angebracht, um auch an die teuersten Flaschen ganz oben heranzukommen, sagt der 43-jährige Barkeeper und Betriebsleiter Corrado Russo. Seit dem Umzug 2019 gibt es auch einen großzügigen Außenbereich. Noch stehen abends Heizstrahler neben den Hochtischen und Hockern, die mit Fellen als Sitzunterlage präpariert sind.
Das ganze Gelände des Werksviertels ist gewachsen. Es zieht allerlei Kreative, Firmengründer und junge Menschen an. Da hätte man als Bar zwangsläufig mitwachsen müssen, sagt Leonhard von Liel, der Eventmanager der Bar. Laut Betreiber Alexander Baehr ist Gin City die derzeit größte Gin-Bar in Deutschland.
Und es wird einiges geboten: die etwas würzigeren Gins, wie den "Granit Bavarian Gin" mit Melisse, Angelikawurzel und Bärwurz (15,50 Euro). Oder auch "stimulierendere" Schnäpse: den "Sturzflug" mit Zitrone, Limette, Orange und süßlichen Blüten (16,50 Euro). "Feel! Munich Gin" kombiniert Lavendel, Koriander und eine Zitrusnote (14,50 Euro). Nicht zu vergessen: der hauseigene und laut Eventmanager von Liel, beliebteste Schnaps: der "Gin City London Dry Gin" (15,50 Euro).
Die Getränke werden in großen Ballongläsern mit runden Eiswürfeln serviert. Aus dem Kelch, der auf einem schmalen Stiel thront, trinkt man mit einem Glasstrohhalm. Das Gefäß erinnert an ein Reagenzglas. Nicht unpassend, angesichts des experimentellen Entstehungsprozesses der Gin-Variationen. Im Laufe der Destillierung des Wacholderschnapses können nämlich zahllose natürliche Zutaten beigefügt werden - die Botanicals.
Die große Auswahl kann manche Gäste auch überfordern: Die 32-jährige Alex sagt, sie nehme einfach immer die Basics. Ihr Freund Flo war schon zu Anfangszeiten im Container gerne zu Gast. Er probiert sich munter durch.
Auf die Frage, was er denn empfehlen könne, antwortet der Servicemitarbeiter: "den Amuerte Gin mit Koks". Genau genommen den Amuerte Gin Red Edition mit Tamarillo, Papaya, Drachenfrucht, Pfeffer und eben harmlosen Kokablättern (14,50 Euro inklusive Tonic Water). "Der macht wach und schmeckt", sagt der Barkeeper mit einem Grinsen.
Und wer sich wirklich gar nicht entscheiden kann, hat die Möglichkeit auf der Website der Bar ein Gin-Tasting zu buchen.
Gin City , Speicherstraße 20, 81671 München, Telefon: 089/499491670, Öffnungszeiten: Samstag bis Mittwoch 19 bis 02 Uhr, Sonntag geschlossen, Donnerstag und Freitag von 19 bis 3 Uhr.