Ausstellung in München:Casperl auf Abwegen

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Eine klug konzipierte und sehr anregende Schau, hier ein Filmstill aus Laurie Simmons' "The Music of Regret" von 2005/2006. (Foto: Laurie Simmons/Sammlung Goetz, München)

Wie Puppen in einer gemeinsamen Ausstellung des Münchner Stadtmuseums und der Sammlung Goetz in den Dialog mit moderner Kunst treten.

Von Jürgen Moises

Alles, was ich werden kann, ist wie ihr. Das sagt eine weibliche Erzählstimme in Julian Warners Audio-Installation "Dieses wahre innere Afrika". Man darf annehmen, dass es "Der böse Geist Negromantius" ist, der spricht. Den sieht man nämlich in einer Vitrine daneben in psychoanalytischer Manier auf einer Couch liegen. Negromantius hat große, gefährlich aussehende Zähne, spitze Klauen und starrt mit großen Augen in die Luft. Um ihn herum stehen: Papa Schmid im Frack, Casperl im Frack, Papageno und Madame Casperl in Trauer. Sie alle sind Marionetten und stammen von Josef Leonhard Schmid, genannt "Papa Schmid", der sie für das Stück "Casperl unter den Wilden" von Franz von Pocci gemacht hat. Seine Uraufführung hatte das Stück 1859 im von Schmid gegründeten Münchner Marionettentheater.

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