Bum Bum Bar:Fast alles dreht sich um den Wein

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Stylish und reduziert ist die Bum Bum Bar eingerichtet. (Foto: Stephan Rumpf)

Biodynamisch, unfiltriert, selten: Die Weine, die hier ausgeschenkt werden, sind allesamt besonders. Doch auch der Namensgeber der Bar ist beliebt.

Von Laura Kaufmann

Die Blaue Libelle im Glockenbachviertel hat sich mit ihrem Konzept aus Weinbar, feinen Speisen und neapolitanischer Pizza zum echten Stadtliebling entwickelt; ohne Reservierung geht hier wenig. Und die beliebten Plätze sind bis zu drei Wochen vorher ausgebucht. Für die Betreiber ist das großartig - aber ihr ursprüngliches Konzept einer Weinbar mit Speisen hat sich so eher zu einem Restaurant mit Baratmosphäre gemausert.

Die kleine Schwester der Blauen Libelle, die Bum Bum Bar beim Viktualienmarkt, fährt also eine andere Schiene, aber um das gleiche Herzensthema: etwas andere Weine. Biodynamisch, unfiltriert. Flaschen, die es manchmal nur in geringerer Stückzahl gibt und die nicht zum Standardrepertoire jedes Lokals gehören.

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Klein und heimelig ist die Bum Bum Bar, "wenn hier 15, 20 Leute drin sind, reicht das manchmal schon für eine ausgelassene Stimmung", sagt Betriebsleitung Patrick Piber. Reservierungen sind ohnehin nicht möglich, es gibt nicht einmal eine Telefonnummer. Wer zuerst kommt, sitzt zuerst an den Bar-Tischen mit Terrazzomuster. Der Raum ist waldgrün gehalten, die Hocker roségold, und eine halbe Diskokugel wirft Lichtpunkte an die Wände, die sonst nur lehnende Speise- und Weinkarten schmücken.

Auch in der Bum Bum Bar spielt der Wein die Hauptrolle, und wer mag, findet eine angemessene Grundlage dazu. Der Küchenchef stammt aus Neapel und bereitet seine Sardellen nach einem Familienrezept zu, angerichtet werden sie mit Apfel, Zitrone und Chili auf Salat (14 Euro). Auch das Roastbeef Sandwich, das Rinder-, Thunfisch- oder Auberginentartar (13-18 Euro) wird gerne bestellt, zum Liebling geworden ist die Calzone, die gefüllte Pizza. "Norma" zum Beispiel mit Tomate, Scamorza, Aubergine, Ricotta und Basilikum (13). Mal was anderes, sehr lecker - und eine gute Grundlage für die Weine.

"... ein richtig geiler Crémant mit feiner Perlage, macht Spaß zu trinken, oder der Cava ..." berät Piber gerade den Nebentisch, eine kleine Geburtstagsrunde. Ausgefallene Weine hat er in der Mural Bar lieben gelernt, in der er früher gearbeitet hat. Die Karte ist seit der Eröffnung Anfang September schon von sieben auf zwölf Seiten angewachsen. Die offenen Weine von Judith Beck, Dr. Bürklin-Wolf und Kollegen bewegen sich zwischen fünf und acht Euro für das 0,1-Glas, Flaschenpreise liegen irgendwo zwischen 28 und 250 Euro. Auskennen muss sich dafür niemand, Piber und seine Kollegen beraten gerne. Ab und an veranstalten sie auch Winzer-Abende und Tastings in ungezwungener Atmosphäre, meist an einem der Tage, an denen sonst geschlossen ist. Ihre Events kündigen sie auf Instagram an.

Patrick Piber versteht sein Geschäft - und die Kundschaft. (Foto: Stephan Rumpf)

Und wer keine Lust auf Wein hat, findet auch ein Bier oder einen gerührten Drink auf der Karte. Ist die Grundlage einmal gelegt und das Getränk im Glas, darf auch mit den Füßen und Hüften gewippt werden: Funk und Soul wird gespielt in der Bum Bum Bar. Zu wild wird die Party aber nicht, am Wochenende ist bis 2 Uhr geöffnet - wegen der Anwohner. Aber in Laufnähe findet sich zum Beispiel das Paradiso, falls die Nacht noch nicht zu Ende sein soll.

Nachtisch gibt es in der Bum Bum Bar übrigens auch: das namensgebende Bum-Bum-Eis mit blauem Kaugummistiel.

Bum Bum Bar, Utzschneiderstraße 8, 80469 München, Mittwoch und Donnerstag 18 bis 0 Uhr, Freitag und Samstag 18 bis 2 Uhr.

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