Verbrechen im Alter:"Das hohe Alter ist kein Freibrief"

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Stefan Pohlmann, 55, Psychologe und Kognitionswissenschaftler mit Schwerpunkt Gerontologie. Seit 2004 ist er Professor an der Hochschule München. Als Dekan vertritt er die Interessen der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der HM. (Foto: Stephan Rumpf)

Statt gemütlich auf dem eigenen Sofa verbringen manche älteren Menschen ihren Lebensabend im Gefängnis. Stefan Pohlmann erforscht, warum Alterskriminalität stetig zunimmt. Ein Gespräch über Tatmotive und die Frage, ob Freiheitzentzug eine angemessene Strafe ist.

Interview von Sabine Buchwald

Mit einer Anzeige wegen räuberischen Diebstahls und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr endete die Flucht einer Frau vor der Polizei in Unterföhring. Das besondere an diesem Fall: Die Delinquentin war bereits 20 Mal als Ladendiebin geschnappt worden, saß ein Jahr im Gefängnis - und ist 88 Jahre alt. Dieser Fall wird in der Statistik unter Alterskriminalität auftauchen. Ein Thema, das bislang nur marginal in der Öffentlichkeit Beachtung fand, trotz steigender Tendenz. Den Psychologen Stefan Pohlmann, Professor an der Hochschule München, beschäftigen Tatverdächtige im Alter von 60 Jahren schon seit Längerem. Er und sein Forschungsteam untersuchen, warum Menschen in dieser Altersgruppe straffällig werden und was die typischen Verstöße sind.

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Von Josef Wirnshofer (Text) und Friedrich Bungert (Fotos)

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