Klimaschutz:Was die "Letzte Generation" an diesem Samstag in München plant

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Aktivisten der "Letzten Generation" bei einem Protest am Stachus. (Foto: Florian Peljak)

Die Klimaaktivisten rufen zu einer unangemeldeten Versammlung auf dem Gärtnerplatz auf - Klebstoff wollen sie aber künftig nicht mehr verwenden.

Von Bernd Kastner

Die "Letzte Generation" meldet sich zurück. Vom Protest mittels Sekundenkleber haben sich die Klimaaktivisten verabschiedet, sie wollen sich nicht mehr auf Straßen pappen, um diese zu blockieren. Das neue Mittel, um mehr Klimaschutz zu fordern, soll dosierbarer Ungehorsam sein. Ein erster Test dieser Strategie in München ist für den kommenden Samstag angekündigt, auf dem Gärtnerplatz.

Um elf Uhr sollen sich Klimaschützer zunächst vor der Feldherrnhalle mit ihren Fahrrädern treffen, erklärt Ernst Hörmann von der "Letzten Generation". Von dort werde man im Pulk zum Gärtnerplatz radeln, ohne Plakate oder andere Dinge, um eine politische Meinung kundzutun. Man wolle da noch keine Versammlung bilden, deshalb auf Plakate und Ähnliches verzichten. Vielmehr wolle man als "Critical Mass" fahren. Solche Radlerpulks sind laut Straßenverkehrsordnung erlaubt: Sobald 16 oder mehr Menschen auf Rädern zusammen unterwegs sind, haben sie besondere Rechte im Verkehr. Dafür brauche es auch keine Anmeldung bei einer Behörde, sagt Hörmann.

Gegen zwölf Uhr wolle man sich dann auf dem Gärtnerplatz mit anderen treffen, die zu Fuß dorthin kommen. Dort habe eine andere Gruppe aus der Klimagerechtigkeitsbewegung eine Versammlung auf dem Fußweg angemeldet. Die Radler der "Letzten Generation" wollten sich aber auf der Straße versammeln und dort eine Kundgebung mit Musik veranstalten, sagt Hörmann. Mit dieser Strategie lasse man den Unterstützenden die Wahl: Entweder auf dem Fußweg Teil der angemeldeten Demo sein, oder sich auf der Straße "ungehorsam" versammeln. Jeder und jede könne so selbst entscheiden, wie widerständig er oder sie sein wolle.

"Weg von fossil, hin zu gerecht": Das sei das Motto der Aktion am Samstag, sagt Hörmann. Die "Letzte Generation" dränge darauf, die Klimapolitik gerecht zu gestalten, damit Menschen mit wenig Geld nicht noch stärker unter der Klimakrise litten. Dafür sei es nötig, den Ausstieg aus der fossilen Energie schnell zu realisieren. Denn je wärmer es werde, desto unangenehmer werde es vor allem für die Menschen, die sich keine große Wohnung samt Garten leisten könnten, sondern etwa an einer großen Straße lebten.

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