Der Landkreis München ist neuer Inhaber der U6 nach Garching und übernimmt damit zum 15. Oktober von der Stadt die Bahninfrastruktur zwischen den Haltepunkten Fröttmaning und Garching-Forschungszentrum. Einen Kaufvertrag haben Landrat Christoph Göbel (CSU) und der Garchinger Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) im Landratsamt am Mariahilfplatz unterzeichnet.
Am Betrieb der U-Bahn-Linie 6 ändern die neuen Eigentumsverhältnisse nichts, wie es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt heißt. Die Linie werde auch künftig von der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG betrieben, die sie vom Landkreis pachtet. Bereits im vergangenen Jahr wurde eine entsprechende Zweckvereinbarung mit der Landeshauptstadt München geschlossen.
Für den Kauf der U-Bahn-Infrastruktur nimmt der Landkreis mehr als 30 Millionen Euro in die Hand. Die Kosten für den Betrieb werden weiterhin vom Landkreis München sowie für den Abschnitt zwischen Garching-Hochbrück und dem Forschungszentrum auch vom Freistaat Bayern getragen. Darüber hinaus übernimmt der Landkreis künftig auch die Verantwortung für die Infrastruktur der U6, unterstützt vom Freistaat. Garching ist auch nach dem Eigentümerwechsel für die Verkehrssicherungspflichten, wie etwa Grünschnitt oder Schneebeseitigung entlang der Bahnlinie auf Landkreisgebiet, zuständig. Bezahlt wird dies in Zukunft jedoch ebenfalls vom Landkreis.
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Die U6 sei "inzwischen zu einer unverzichtbaren Säule des öffentlichen Nahverkehrs geworden - nicht zuletzt, da durch sie der renommierte Hochschul- und Forschungsstandort Garching an das Münchner Verkehrsnetz angebunden ist, der Studenten und Forschenden aus aller Welt eine wissenschaftliche Heimat ist", wird der Landrat in der Pressemitteilung zitiert. In der Vergangenheit habe sich aber mehr und mehr herauskristallisiert, dass ein Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung die Ressourcen einer einzelnen Kommune übersteigt.
Deshalb habe der Kreistag beschlossen, die U6 von der Stadt Garching zu übernehmen - "wohl wissend, dass dies eine beträchtliche Kostenbelastung für den Landkreis und mithin die gesamte kommunale Familie bedeutet, die den Betrieb der U-Bahn künftig über die Kreisumlage mitfinanziert", so Göbel.