"Rettet die Bienen":Große Unterstützung für Volksbegehren

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Die Bewohner des Landkreises haben offensichtlich keine Angst vor Bienen. (Foto: Claus Schunk)

In acht Gemeinden des Landkreises München ist das Quorum für die Artenschutz-Initiative bereits zur Halbzeit erreicht.

Von Helena Ott, Landkreis

In mindestens acht Gemeinden im Landkreis München hat das bayernweite Volksbegehren "Artenvielfalt - Rettet die Bienen!" zur Halbzeit das erforderliche Quorum von zehn Prozent der Wahlberechtigten bereits erreicht. Das geht aus der Aufstellung der Initiatoren hervor, die unter www.volksbegehren-artenvielfalt.de im Internet abrufbar ist.

Der größte Anteil an Bürgern hat bisher in Höhenkirchen-Siegertsbrunn (13,5 Prozent), Oberhaching (13,2), Baierbrunn (12,8) und Unterhaching (12,3) für das Volksbegehren und den zugehörigen Gesetzesentwurf der ÖDP unterschrieben. Am niedrigsten ist die Unterstützung demnach bisher in Aschheim (4,9 Prozent), Aying (5,8) und Ismaning (6,0). Die Zahlen sind allerdings nur bedingt vergleichbar, weil sie nicht für alle Gemeinden auf dem aktuellen Stand sind und bis zu drei Tage alt.

Am Dienstag hatten die Initiatoren des Referendums gemeldet, dass bayernweit nach fünf Tagen bereits die Hälfte der nötigen Wahlberechtigten für die Arterhaltung unterschrieben haben. Während sich die Ergebnisse im Landkreis München den nötigen zehn Prozent annähern, sind andere Gemeinden etwa in der Oberpfalz davon noch weit entfernt.

Die große Bereitschaft zur Unterschrift im Landkreis erklärt Martin Hänsel vom Münchner Kreisverband des Bundes Naturschutz damit, dass die Menschen im Münchner Umland nur vor die Haustür gehen oder ein Stück mit dem Rad fahren müssten, um den Unterschied zu sehen. "Sie können das vielleicht nicht in Zahlen abschätzen, aber ihnen fällt auf, das Monokulturen eintöniger aussehen als Blühstreifen und Büsche an Feldrändern", sagt Hänsel. Das Artensterben sei eines der großen Probleme, das innerhalb einer Generation sichtbar werde: "Manche haben früher noch mehr Kiebitze oder Feldlerchen rufen hören, haben Schmetterlinge beim Balzen beobachtet - jetzt ist das plötzlich weg."

Am kommenden Mittwoch, 13. Februar, endet die Eintragsfrist. Dann wird bayernweit ausgezählt. Naturschützer Hänsel warnt angesichts der Zahlen davor, zu denken: "Auf meine Stimme kommt es jetzt eh nicht mehr an." Er setzt vielmehr auf einen starken Endspurt. "Unsere Steuer machen wir ja auch erst auf den letzten Drücker", sagt er.

© SZ vom 07.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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