Seit mehr als 17 Jahren steht Edwin Klostermeier an der Spitze der Gemeinde Putzbrunn und wenn es nach dem Sozialdemokraten geht, dann soll das auch noch zwei weitere Jahre so bleiben: Der Bürgermeister der 6000-Einwohner-Kommune will bei der Wahl am 3. März 2024 noch einmal antreten - allerdings nicht für die volle Amtszeit von sechs Jahren. "Nach zwei Jahren würde ich den Weg freimachen für einen neuen Bürgermeister", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag. Damit könnte die Wahl des Putzbrunner Rathauschefs wieder mit der Kommunalwahl in Bayern zusammengelegt werden. Seit Klostermeier nach dem Rücktritt von Josef Kellermeier 2006 ins Amt kam, wählen die Putzbrunner ihren Bürgermeister außer der Reihe.
Auf einer Reise ins Elsass sei er sich zuletzt endgültig darüber klar geworden, dass er noch nicht bereit sei, die Amtskette an den Nagel zu hängen, so Klostermeier zur SZ. "Ich bin einfach gerne Bürgermeister, es ist ein toller Job und Putzbrunn ist gerade im Umbruch, was den Energiebereich angeht." Er wolle die Gemeinde auf diesen neuen Wegen noch ein Stück begleiten, etwa hinsichtlich Fernwärme, E-Mobilität und Windkraft. "Auch das Gymnasium und unser Kinderhaus inklusive Seniorenhaus entstehen gerade, da wäre ich zumindest jeweils beim Spatenstich noch im Amt", so der Rathauschef, der im Januar 68 Jahre alt wird. Sollte er wiedergewählt werden, würde er kurz nach seinem 70. Geburtstag aus dem Amt scheiden - "ein guter Zeithorizont" nach seiner Meinung.
Seine Frau akzeptiere den Kompromiss und der SPD-Ortsverein sei "froh", sagt Klostermeier. Auch aus der Bevölkerung bekomme er viel Zuspruch, seit er im August erstmals über die Möglichkeit einer verkürzten Amtszeit gesprochen hatte. Nominieren will die Putzbrunner SPD ihren Kandidaten im Oktober. Bislang hat nur die CSU ihren Bewerber gekürt: den 24 Jahre alten Diplom-Verwaltungswirt und Gemeinderat Tobias Stokloßa, der derzeit als Kämmerer der Gemeinde Poing arbeitet.