Putzbrunn:Bürgermeister erwägt verkürzte Amtszeit

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Ganz, gar nicht oder noch ein bisschen: Edwin Klostermeier überlegt, ob er noch einmal als Bürgermeisterkandidat antreten soll. (Foto: Claus Schunk)

Möglicherweise stellt sich Edwin Klostermeier im März nur für zwei weitere Jahre zur Wahl. Dann könnte sein Nachfolger gemeinsam mit dem Gemeinderat bestimmt werden - und auch Ehefrau Edeltraud wäre zufrieden.

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Gut möglich, dass die Putzbrunner in den kommenden drei Jahren gleich zweimal dazu aufgerufen werden, einen Bürgermeister zu wählen. Zumindest hat Amtsinhaber Edwin Klostermeier (SPD) bei seinen Plänen für die Zukunft diese Variante auf dem Schirm. Der Sozialdemokrat erwägt, sich nicht für eine komplette weitere Amtszeit als Rathauschef der 6000-Einwohner-Gemeinde zu bewerben, sondern nur für zwei Jahre. Sollte Klostermeier bei der Wahl am 3. März 2024 im Amt bestätigt werden, würde sein Nachfolger dann gemeinsam mit dem Gemeinderat bei der regulären Kommunalwahl im Frühjahr 2026 bestimmt.

Endgültig entschieden hat sich der gebürtige Straubinger jedoch noch nicht. Wie vor sechs Jahren will Klostermeier auch diesmal wieder eine Urlaubsreise nutzen, um zu einem Entschluss zu kommen. Damals war es Südafrika, diesmal zieht es Klostermeier ins Elsass: "Dort will ich mir klar darüber werden, wie es weitergehen soll", sagt der 67 Jahre alte Rathauschef.

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Drei Alternativen werde er dabei genau abwägen: Entweder er hört im Frühjahr 2024 direkt auf, er tritt für die gesamte sechsjährige Wahlperiode an oder eben nur für jenen Zeitraum bis zur nächsten Kommunalwahl. "Das ist auf alle Fälle überlegenswert, allerdings würde ich das dann auch ganz ehrlich kommunizieren." Es ist nämlich laut Wahlrecht nicht möglich, sich nur für zwei Jahre wählen zu lassen, deshalb sieht sich Klostermeier in der Pflicht, mit offenen Karten zu spielen.

Seit 2006 werden Bürgermeister und Gemeinderat in Putzbrunn zeitversetzt gewählt

Seit 2006 ist Klostermeier im Amt, damals hat er den heutigen CSU-Bundestagsabgeordneten Florian Hahn etwas überraschend in der Stichwahl besiegt. Diese Wahl fand damals wegen des vorzeitigen Rücktritts von Klostermeiers Vorgänger Josef Kellermeier (zuerst CSU, später parteilos) außer der Reihe statt, seither werden Bürgermeister und Gemeinderat zeitversetzt gewählt. Der Termin für die Wahl des Rathauschefs konnte laut Klostermeier bisher aus rechtlichen Gründen nicht mit jenem der regulären Kommunalwahl in Bayern synchronisiert werden. Genau das würde nun aber geschehen, wenn Klostermeier nach zwei Jahren seinen Rücktritt einreicht.

Und noch aus einem anderen Grund wäre diese Variante womöglich die praktikabelste: Eigentlich hat der Bürgermeister seiner Frau versprochen, sich 2024 ins Privatleben zurückzuziehen. Die Lösung mit der verkürzten Amtszeit könnte ein auch für Edeltraud Klostermeier akzeptabler Kompromiss sein. "Klar ist aber auch, dass ich ohne die Rückdeckung meiner Frau nicht mehr antreten werde." Dass Klostermeier, der im Januar seinen 68. Geburtstag feiert, überhaupt noch einmal antreten darf, verdankt er einer Gesetzesänderung, die die Staatsregierung auf den Weg gebracht und der Landtag inzwischen verabschiedet hat. Vorher durften Kandidaten nicht älter als 66 Jahre sein.

Bislang steht erst ein Kandidat für die Wahl im März definitiv fest: Der CSU-Ortsverband hat bereits vor über einem Monat den erst 24 Jahre alten Diplom-Verwaltungswirt und Gemeinderat Tobias Stokloßa nominiert. Stokloßa arbeitet derzeit als Kämmerer im Rathaus der Gemeinde Poing im Landkreis Ebersberg.

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