Odeon:Lammhaxe statt Schweinshaxe

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Vladimiros Margarsaros und seine Cousine Grigoria Bechlouli haben die Gaststätte im Dezember 2017 übernommen. (Foto: Claus Schunk)

Das Lokal läuft unter den neuen griechischen Wirten.

Von Iris Hilberth, Oberhaching

Lange konnte man sich in Oberhaching nicht vorstellen, dass im neuen Gasthof des alten Forstnerwirts ein anderes Lokal einzieht als eine bayerische Wirtschaft. Doch nachdem die vorherigen Wirte nach einem recht kurzen Gastspiel schon wieder aufgegeben hatten, ließ sich der Verpächter doch darauf ein, es mit den griechischen Wirtsleuten Grigoria Bechlouli und Vladimiros Margarsaros zu versuchen. Das war am 25. Dezember 2017, und das "Odeon", wie der Forstnerwirt seitdem offiziell heißt, wurde inzwischen gut angenommen. Das bestätigt die Wirtin, die den Griechen am Kirchplatz gemeinsam mit ihrem Cousin betreibt. Das Lokal füge sich gut in das internationale Angebot an diesem Standort ein, sagt sie - gegenüber liegt der Thailänder und nebenan der Italiener.

Die beiden Wirte sind nicht neu im Geschäft, sie haben zuvor zwei griechische Lokale in Hamburg und Köln betrieben. Das Restaurant in der Hansestadt gibt es weiterhin. Als Grigoria Bechlouli der Liebe wegen nach München zog, gab sie das Lokal in Köln auf, arbeitete zunächst in Bayern als Angestellte. Sie kam dann zufällig am Forstnerwirt vorbei und sah, dass das Wirtshaus leer stand. Sie wagte den Schritt zurück in die Selbständigkeit, auch weil sie festgestellt hat: "In Bayern gibt es noch viel weniger griechische Lokale als etwa in Hamburg." Ein paar Umbauten waren nötig, um dem Haus neben dem bayerischen auch das griechische Flair einzuhauchen.

Die Schließung des Lokals während der Corona-Krise habe sie gut überstanden, sagt Bechlouli: "Wir mussten nicht ganz zumachen, unsere Speisen gab es die ganze Zeit über zum Mitnehmen, das hat gut funktioniert." Jetzt läuft es vor allem im Biergarten, der etwa 90 Gästen Platz bietet, wieder, sowohl mittags als auch abends. Mit Reservierungen drinnen, wo zu normalen Zeiten 140 Gäste sitzen können, seien die Leute noch sehr verhalten.

Die Speisekarte bietet alles, was man hierzulande von einem griechischen Restaurant erwartet, von zahlreichen Vorspeisen über Fisch- und Fleischgerichte, wie sie auch in der Heimat der beiden Wirte, die aus Athen stammen, aufgetischt werden. Besonders stolz ist Grigoria Bechlouli auf ihr Souvlaki, das Gyros und die Lammhaxe. "Es ist alles frisch und von einem Stück. Wir verwenden keine Tiefkühlkost, das ist uns ganz wichtig", sagt sie. Vor allem im Sommer zählten auch die Baby-Calamari und die Salate zu den meistbestellten Speisen. Um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden, legen die Wirte vom Odeon viel Wert auf die Gewürze, "wir verwenden 35 verschiedene", sagt Grigoria Bechlouli.

© SZ vom 19.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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