Kommunalwahl:"Ich sprühe vor Ideen"

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Thomas Loderer hat noch viele Pläne und will in der Gemeinde Ottobrunn in einer weiteren Amtszeit viel gestalten. (Foto: Claus Schunk)

Ottobrunns Bürgermeister Loderer von der CSU bewirbt sich um eine dritte Amtszeit

Von Martin Mühlfenzl, Ottobrunn

Seit 13 Jahren ist das Wolf-Ferrari-Haus für Thomas Loderer auch ein Stück Heimat. Und ein Ort, der ihm als Kulturbeflissenem sehr am Herzen liegt. Und seit bald zwölf Jahren zeichnet er als Ottobrunner Bürgermeister auch dafür verantwortlich, das dieses Haus im Herzen der Gemeinde gleich neben dem Rathaus läuft und kein Denkmal verblichener Zeiten bleibt. Bald stehen intensive Sanierungen im Zentrum der Gemeinde an.

Die will Loderer auch über den 15. März hinaus mitgestalten - und seine Partei sieht das genau so. Einstimmig nominierten die 28 CSU-Mitglieder, die in den kleinen Saal des Hauses kamen, Loderer am Mittwochabend zum dritten Mal als Bürgermeisterkandidaten. "Vor 13 Jahren bin ich nach Ottobrunn gezogen, kurz darauf wurde ich schon zum Kandidaten gekürt", erinnerte sich Loderer an seine Anfänge. "Ich war 37 und die Partei sah mich als Chance für Kontinuität." Und Loderer will fortführen, was damals begann. Und zwar, wie er sagt, "mit Maß und Ziel, Sinn und Verstand, Herz und Hirn".

Eine dritte Amtszeit sei in seinen Überlegungen aber "kein Automatismus" gewesen, machte der Rathauschef deutlich: "Ich habe mir viele Gedanken gemacht, ich habe Ideen, ja, ich sprühe vor Ideen und bin überzeugt, dass ich der Richtige bin." Die Gemeinde habe sich unter seiner Ägide "äußerst positiv entwickelt", sagte der 50-Jährige, und "die Lebensqualität unglaublich zugenommen." Dabei habe er es seiner eigenen Fraktion auch nicht immer leicht gemacht: "Ich bin nicht der stramme Parteisoldat, sondern auch mal stur - nach innen", sagte Loderer. "Die großen Entwicklungen haben wir aber erreicht, weil wir als CSU zusammengestanden sind und uns als Team zusammengerauft haben." Und Ottobrunn sei auch deshalb so lebenswert, weil es Errungenschaften besitze, die die Gemeinde "fast schon auf großstädtisches Niveau heben": eben das Wolf-Ferrari-Haus und das Phönixbad mit seiner Sauna- und Wellnesslandschaft, das anders als die meisten kommunalen Bäder kein Verlustgeschäft sei.

Dann zählte Loderer auf, was aus seiner Sicht einen guten Bürgermeister ausmacht - und er behauptete von sich selbst, den "Anforderungskatalog" in weiten Teilen zu erfüllen: ein ausgleichender, ruhiger Stil, strategischer Weitblick wie bei der Gründung des Schulzweckverbands für die Carl-Steinmeier-Mittelschule in Riemerling demonstriert, die vor allem Ottobrunner Schüler besuchen. Mut und Tatkraft, die er beim Abriss und teilweisen Neubau des Gymnasiums bewiesen habe. "Für 45 Millionen Euro, heute wird bei Neubauten von 70 oder 80 Millionen Euro und mehr gesprochen", sagte Loderer. Und ein Rathauschef müsse auch mal Kante zeigen. "Maß und Ziel" bedeutet für Loderer, den Ort weiter zu entwickeln - nach innen, denn nach außen sei kein Platz. "Das bietet aber sehr spannende Perspektiven", sagte er. Wenn es etwa darum gehe, die U-Bahn-Verlängerung voranzutreiben, den Ausbau der Gemeinde als Forschungsstandort etwa mit der neuen Fakultät für Luft- und Raumfahrt aktiv zu begleiten, das Wassernetz im östlichen Ortsteil von den Stadtwerken zurückzukaufen - "dafür braucht es einen erfahrenen Bürgermeister -, die Kinderbetreuung weiter auszubauen oder im Rathaus die Verwaltung zu digitalisieren.

So viele Bürgermeister und Oberbürgermeister in Bayern hätten in den vergangenen Wochen angekündigt, nicht mehr kandidieren zu wollen - und seien dafür gelobt werden, nicht an ihren Stühlen zu kleben, sagte Loderer. "Ich klebe da auch nicht. Aber mir macht der Job Spaß und ich will weiter gestalten."

© SZ vom 05.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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