Der Panoramablick die Isar entlang zu den Alpen, Blütenstaub am Chiemsee, ein mäandernder Fluss, ein kreisendes Motorboot der Wasserwacht und nicht zuletzt Entengrütze - der Luftbildarchäologe Klaus Leidorf fängt den ins Auge stechenden, aber auch ambivalenten Zauber unserer Gewässer von oben ein. "Wasser in Sicht - Luftbilder von Klaus Leidorf" heißt die neue Werkschau im Schlossmuseum Ismaning, die am Sonntag, 21. Mai, pünktlich zum Internationalen Museumstag eröffnet wird. Optisch betörend, aber auch zum Nachdenken anregend, üben die im Flug geschossene Fotografien des gebürtigen Bonners, der aber schon lange im niederbayerischen Buch am Erlbach wohnt, eine ganz eigene Faszination aus.
Mit seiner Kamera dokumentiert er Veränderungen der Landschaft und archäologische Spuren. Es entstehen beeindruckend ästhetische Fotografien, in denen die Strukturen und Farben der Erdoberfläche und Zivilisation in versierten Bildkompositionen festgehalten sind. In der von seiner Tochter Julia Bezuidenhout kuratierten Ausstellung im Schlossmuseum, die am Sonntag um 11 Uhr eröffnet wird, liegt der motivische Fokus auf Gewässern von oben. Gewässer rund um Ismaning, aber auch aus ganz Bayern und anderen Ländern zeigen sich aus ungewohnter Perspektive.
Gleich nebenan bietet das Kallmann-Museum zum Internationalen Museumtag eine kostenlose Führung durch die aktuelle Gruppenausstellung "Bilder des Menschen" an, sie beginnt um 15 Uhr. Zu sehen sind Werke von rund 40 Künstlerinnen und Künstlern aus der bedeutenden Sammlung des Galeristen Helmut Klewan. Diese stellt Alexandra M. Hoffmann in einer Führung vor. Anhand der gezeigten Zeichnungen, Gemälde, Druckgrafiken und Skulpturen lässt sich eine umfassende Entwicklung der künstlerischen Darstellung des Menschen im 20. und 21. Jahrhundert nachzeichnen, die ein breites Spektrum der Kunst der Moderne abbildet. In dem Museum, das von Ende Juni an für umfängliche Umbauarbeiten geschlossen wird, gibt es zudem am Freitag, 26. Mai, noch ein Jazzkonzert mit dem Berliner "Wood & Steel Trio", Beginn ist um 20 Uhr.
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Auch anderswo im Landkreis beteiligen sich Institutionen am Internationalen Museumstag, so in Taufkirchen, wo der Wolfschneiderhof gleichzeitig den "Heimat-Erlebnistag" in Bayern begeht. Aus diesem Anlass öffnet das Museum dort von 14 bis 17 Uhr seine Türen für Interessierte. Bei den Führungen durch das mehr als 200 Jahre alte landwirtschaftliche Anwesen werden die Besucher zurückversetzt in die kargen Lebensverhältnisse der früheren Bewohner, die allesamt sogenannte "Kleinhäusler" waren. Die Freunde des Wolfschneiderhofes präsentieren zudem mit bewegten Bildern die Aktivitäten des Heimatvereins im Jahreslauf. Von 16 Uhr an unternimmt Gemeindeheimatpfleger Michael Müller mit historischen Aufnahmen einen virtuellen "Spaziergang" durch 875 Jahre Taufkirchen. Bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen können Besucher ihre Eindrücke und Erinnerungen austauschen. Der Eintritt ist frei.
Auch das Heimatmuseum Sauerlach in Arget hat am Internationalen Museumstag geöffnet, von 11 bis 17 Uhr. Neben der Dauerausstellung sind dort zwei Sonderausstellungen zu sehen: Die Ausstellung "'S Gwand" zeigt historische Trachten und Kleidung im Wandel der Zeit, mit Exponaten aus dem Museumsarchiv und Leihgaben aus privater Hand. Die zweite Sonderausstellung wird vom Verein "Art-Textil" präsentiert und trägt den Titel "Inspiration Zeitreise." Das Aschheim-Museum ist ebenfalls wieder mit von der Partie, es empfängt am Sonntag Besucher von 14 bis 17 Uhr, überdies wird eine Führung angeboten, Beginn ist um 14.30 Uhr.
Des weiteren gehört zu den mehr als 1400 Museen in Deutschland, die ihren Pforten an diesem Tag öffnen und "zum Entdecken, Staunen, Betrachten und Mitmachen" einladen, auch die Burg Grünwald. In dem Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung am Isarhochufer gibt es den ganzen Tag über ein vielfältiges Programm und diverse Führungen, die sich mit der Geschichte der Burg Grünwald und mit der Ausstellung "500 Jahre Grünwalder Konferenz" beschäftigen oder dem Burgenland Bayern und der Ritterkultur generell. Das Burgmuseum und die neue Sonderausstellung "Holz macht Sachen!" sind von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zudem gibt es ein Angebot für Kinder vom Museumspädagogischen Zentrum: In der Burgwerkstatt entstehen am Sonntag unter Anleitung mittelalterliche Gewandverschlüsse, schicke Spiegel, edle Zierschilde oder gruselige Burggespenster - je nach Wunsch. Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren können hier - mit der Unterstützung ihrer Eltern - kreativ werden. Die Plätze sind begrenzt. Zu zahlen sind geringe Materialkosten. Der offene Workshop in der Burg findet statt von 13 bis 17 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter www.archaeologie.bayern sowie www.museumstag.de. Der Museumstag wird heuer zum 46. Mal veranstaltet.
