Erneuerbare Energie:Fortschritte beim Geothermie-Projekt

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Dieses Feld zwischen dem Ottendichler Kreisel und dem Ortsteil Weißenfeld ist ein potenzieller Bohrplatz für das Vaterstettener Geothermie-Projekt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Es gibt bereits ein Grundstück und zumindest Hoffnung, dass der Freistaat das Risiko des Scheiterns absichert.

Von Bernhard Lohr, Vaterstetten/Grasbrunn

Das interkommunale Geothermie-Projekt im Münchner Osten kommt voran. Die Gemeinde Vaterstetten hat ein Grundstück an der Kreisstraße von Vaterstetten nach Weißenfeld erworben, auf dem der Bohrturm errichtet werden soll. Dazu hat der Gemeinderat die Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen, um ein Sondergebiet Geothermie einzurichten. Noch im Herbst soll die Gesellschaft gegründet werden, die die Erdwärme aus Tausenden Metern Tiefe ausbeuten soll. Als große Herausforderung gilt die Finanzierung des Kraftwerks, an dem sich nach der Beschlusslage bisher Vaterstetten und Grasbrunn beteiligen wollen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat im Keferloher Festzelt an diesem Sonntag versprochen, das Geothermie-Vorhaben zu unterstützen.

Die beiden Gemeinden, denen sich Haar und Zorneding noch anschließen könnten, schöpfen daraus die Hoffnung, dass eine staatliche Bürgschaft in Millionenhöhe bereitstehen könnte, um das Risiko einer gescheiterten Bohrung abzusichern. Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) hatte als Gastgeber sein kurzes Grußwort im Festzelt mit genau dieser politischen Forderung an den Minister garniert. "Ich hab ihn darauf angeredet", bestätigte Korneder am Montag und zeigte sich hocherfreut über dessen direkte, positive Antwort. Beim Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde habe er Aiwanger noch einmal daran erinnert, sagt Korneder. Nun plane er mit dem Vaterstettener Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU), die Bitte um Beistand in einem gemeinsamen Brief ans Ministerium zu unterstreichen.

Dabei ist Klaus Korneder überzeugt, dass der Freistaat ein überschaubares Wagnis eingeht. Der Untergrund unter Vaterstetten sei seismologisch gut untersucht, sagte er. Ein Scheitern der Bohrung sei nicht zu erwarten. Eine staatliche Bürgschaft könnte auf der anderen Seite den Rathäusern massiv helfen, schneller an die finanziellen Mittel zu gelangen, um das Geothermie-Projekt voranzutreiben. Vaterstetten und Grasbrunn selbst arbeiten gerade intensiv ihre Hausaufgaben ab, um möglichst schnell das Zukunftsprojekt anpacken zu können. Der Vaterstettener Gemeinderat gab vor der Sommerpause den Kauf des benötigten Grundstücks bei Weißenfeld nahe der Autobahn bekannt. Grasbrunn hat im Grundsatz beschlossen, sich an einer GmbH zu beteiligen, die die Erdwärme anzapfen soll. Das gemeinsame Unternehmen könnte laut Aussagen aus Vaterstetten und Grasbrunn bereits im Herbst gegründet werden.

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