Bildungslandschaft:Zorneding will die Berufsschule

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Der Landkreis München will gemeinsam mit dem Nachbarlandkreis Ebersberg eine neue Berufsschule bauen. Die erste Bewerbung dafür kommt von der Gemeinde Zorneding.

Von Barbara Mooser, Zorneding/Haar

Die neue Berufsschule, die die Landkreise Ebersberg und München gemeinsam realisieren wollen, wird möglicherweise in Zorneding entstehen. Beworben hat sich die Gemeinde jedenfalls bereits als Schulstandort - und ein ausreichend großes Grundstück ist auch vorhanden. Der Ebersberger Landrat Robert Niedergesäß (CSU) befürwortet den Vorschlag: Der Standort sei nahe an der S-Bahn und auch nicht weit von der Grenze zum Landkreis München entfernt, sagte er in einem Pressegespräch. Auch sein Münchner Landratskollege Christoph Göbel (CSU) - er ist gerade in Urlaub - könnte sich laut Niedergesäß damit anfreunden.

Für Zornedings Bürgermeister Piet Mayr (CSU) ginge ein lang gehegter Wunsch nach einer weiterführenden Schule in der Gemeinde in Erfüllung. Das etwa 32 000 Quadratmeter große Grundstück an der Eglhartinger Straße nahe Pöring hatte die Kommune gekauft, um sich damit als möglicher Gymnasialstandort zu bewerben.

Standortsuche
:Wohin mit der neuen Berufsschule?

Nach der Ankündigung von Landrat Göbel beginnt die Suche nach einem Standort im Münchner Osten. Größe, Berufszweige und Trägerschaft sind noch völlig unklar, aber für Übergangsklassen gibt es eine Idee.

Von Stefan Galler und Iris Hilberth

Damals allerdings erhielt Kirchseeon den Zuschlag. Als vor einigen Jahren Überlegungen für den Bau einer weiteren Realschule im Münchner Osten bekannt wurden, schöpfte man in Zorneding nochmals kurz Hoffnung, schnell wurde aber klar, dass es auf Haar als Standort herauslaufen würde.

Nun hingegen gibt es eine sehr realistische Chance, die Schullandschaft in der Gemeinde zu erweitern. Denn Ende Juli war überraschend bekannt gegeben worden, dass das Kultusministerium Bedarf für eine gemeinsame Berufsschule für die Landkreise München und Ebersberg sieht - bisher waren entsprechende Vorstöße aus dem Landkreis Ebersberg immer abgeblockt worden.

Im Landkreis München gibt es bisher keine Bewerbung

Noch sind viele Fragen zu klären. Das Ministerium wird sich voraussichtlich im Herbst dazu äußern, welche Fachrichtungen geplant sind. Die beiden beteiligten Landkreise müssen sich auf einen Standort einigen. Bereits in einer ersten Pressemitteilung hieß es, dass ein Standort im Landkreis Ebersberg als wahrscheinlich gelte.

Im Landkreis München gibt es laut einer Sprecherin des Landratsamtes, bisher keine Konkurrenz zu Zorneding, allerdings sei die Planung auch noch "in den Kinderschuhen". Im eigenen Landkreis wird Zorneding jedenfalls keine Mitbewerber fürchten müssen - zwar möchte auch Poing grundsätzlich die Schullandschaft erweitern, hier gebe es aber wohl eine klare Präferenz für ein Gymnasium.

Ebersbergs Landrat will das Projekt mit der geplanten Realschule in Haar verknüpfen

Neben der Einigung auf einen Standort gibt es zwischen den Verantwortlichen aus beiden Landkreisen noch einige andere Punkte zu besprechen - etwa die nach der Finanzierung. Derzeit laufen parallel außerdem Beratungen, wie es mit dem bestehenden Zweckverband für die Vaterstettener Realschule weiter geht.

Aus dem Landkreis München gibt es bereits Forderungen, diesen aufzulösen, wenn die Realschule in Haar gebaut wird und somit weniger Schüler aus dem Landkreis München nach Vaterstetten pendeln werden. Denkbar wäre aber laut dem Ebersberger Landrat Robert Niedergesäß auch, die Zuständigkeit des Zweckverbands zu erweitern, sodass auch die neue Realschule in Haar und die neue Berufsschule integriert werden könnten. Darüber könne man aber noch in Ruhe beraten, es gebe im Moment noch keinerlei Zeitnot.

© SZ vom 10.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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