Unterföhring:Gemeinde und Polizei sagen Autoposern den Kampf an

Treffen von sogenannten Autoposern, die mit quietschenden Reifen durch den Kreisverkehr driften, soll es an der Allguth-Tankstelle in Unterföhring künftig nicht mehr geben. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Zusammen mit dem Betreiber der Allguth-Tankstelle am Kreisverkehr beschließen die Behörden ein Maßnahmenpaket gegen die Tuning-Szene.

Von Lisa Marie Wimmer, Unterföhring

Heulende Motoren, quietschende Reifen und laute Musik - damit soll an der Allguth-Tankstelle in Unterföhring bald Schluss sein. Gemeinde, Polizei und Tankstellen-Pächter haben sich bei einem Ortstermin am Montag zusammen einen Plan überlegt, wie sie den Szene-Treffpunkt für Autoposer und Autotuner unattraktiv machen können. Sie reagieren damit auf Beschwerden von Anwohnern, die sich seit Jahren von dem Lärm vor allem nachts gestört fühlen. Bei der Bürgerversammlung im Oktober hatten Bürger regelrechte "Drift-Wettbewerbe" im Kreisverkehr neben der Tankstelle geschildert.

Die Gemeinde hat bereits in der Vergangenheit versucht, umliegende Straßen für die Poser unattraktiver zu machen. Auf der nahe gelegenen Mitterfeldallee wurden etwa in der Fahrbahnmitte sogenannte Bischofsmützen aufgestellt, um Driften zu verhindern. Nun will man den Autoposern noch gezielter an den Kragen gehen: Zusätzlich zu regelmäßigen Kontrollen durch die Polizei soll die Tankstelle in den Abendstunden so abgesperrt werden, dass dort nur noch getankt, nicht aber in großem Umfang geparkt werden kann. Das ist auch im Interesse des Tankstellenbetreibers, der nach eigener Darstellung durch Treffen der Autoposer-Szene weniger Umsatz hat, weil andere Kunden die Tankstelle in der Dieselstraße nicht mehr anfahren. Außerdem würden Tanklastzüge blockiert.

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Wer den Betriebsablauf der Tankstelle stört, nicht tankt oder einkaufen geht, dem droht der Gemeinde Unterföhring zufolge in Zukunft ein Hausverbot durch den eingesetzten Sicherheitsdienst. Im Wiederholungsfall werde Anzeige erstattet. "Dieses Vorgehen hat schon an anderen Orten gewirkt", teilt die Gemeinde in einer Pressemitteilung vom Montag mit. Bis Frühling soll das neue Konzept gegen die Autoposer-Szene eingeführt sein und funktionieren.

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