Premierenlesung von "Wie isst man ein Mammut?":Zehren von den Zeiten

Die Münchner Autorin Uta Seeburg führt in ihrem kulinarischen Sachbuch in 50 Gerichten durch die Geschichte der Menschheit

Wussten Sie, dass die Ägypter Rinderrippchen fürs Jenseits mumifizierten oder die Gladiatoren, wenig schmeichelhaft "Getreidefresser" genannt, stramme Vegetarier waren? "Essen diente eben schon früh der sozialen Distinktion", sagt die Münchner Autorin Uta Seeburg. Und Fleisch war zu teuer für die Berufskämpfer. "Stattdessen sorgte ein kalziumhaltiger Trunk aus Essig und Pflanzenasche, den sie ergänzend zu ihrem Getreidebrei bekamen, für Knochendichte."

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Diese und andere Geschichten schildert die Autorin in ihrem kulinarischen Sachbuch "Wie isst man ein Mammut?" (DuMont), das sie an diesem Samstag im Kontext der Art Haidhausen vorstellt. Anhand von 50 exemplarischen Gerichten beschreibt sie kenntnisreich und humorvoll, inwieweit jedes von ihnen einen historischen Schlüsselmoment markiert. So erfährt man auch, dass die italienischen Futuristen einst die Pasta abschaffen wollten und warum in der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik Deutschland die Sehnsucht nach "Toast Hawai" ähnlich groß war wie die nach gnädiger Verdrängung.

Wie isst man ein Mammut?, Sa., 17. Juni, 16.30 Uhr, Haidhauser Herbergenhof, Preysingstr. 64 - 70

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