Er ist ja eigentlich eher der Regisseur - Joshua Kimmich, Mittelfeldspieler bei den Fußballern des FC Bayern, bringt alle Fähigkeiten dafür mit: ein gutes Auge, eine klare Ansprache und, wenn es sein muss, sagt er auch mal laut und deutlich, was nicht gut läuft.
Die Parallelen zwischen Sport und Schauspiel hören da aber nicht auf: Denn auf Kommando Leistung bringen müssen sowohl die Athleten auf dem Rasen, als auch die Darsteller vor der Filmkamera. Und nachdem Kimmich und Co ohnehin dauernd von Kameras begleitet werden, gibt es da sicher kein Lampenfieber bei dem 27-Jährigen. Und auch wenn die Schauspielerei längst Einzug erhalten hat in den Fußball mit seinen beinahe minütlich vor Schmerzen dahinscheidenden Darstellern, so haben die Fußballer nach wie vor eher wenig Berührungspunkte mit Schauspielern und deren Zunft.
Kimmich hat nun einen Tag am Set des nächsten Münchner Tatorts verbracht. Die Beamten ermitteln darin in einem tödlichen Motorrad-Unfall im Münchner Hasenbergl. Der Fußballer hatte Interesse an den Produktionen, wie der zuständige Redakteur des Bayerischen Rundfunks, Cornelius Conrad, sagt.
Die Folge ist, dass jemand, der als Fußballer oder Shampoo-Werbegesicht Millionen verdient, nun eine kleine Rolle im 91. Fall der Münchner Kommissare übernehmen durfte. Das geradezu naheliegende Ergebnis: Kenny, ein Fitnesstrainer, der von Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) befragt wird. "Hackl" heißt die Tatortfolge, ausgestrahlt wird sie am 12. März.
Im Laufe der Ermittlungen wird Kenny den Kalli dann auch noch weiter begleiten, so zumindest ist die nebulöse Ankündigung des BR. Ferdinand Hofer ist übrigens, obwohl schon vorher ein Roter, "nach dem Dreh ein noch größerer Bayern-Fan".