Zwölf Jahre, sechs Staffeln und mehr als 80 Folgen lang konnte man am Donnerstagabend im Bayerischen Fernsehen "Kabarett, Parodie und Unfug von und mit Helmut Schleich" sehen, wie es der Sender im Untertitel von "Schleich Fernsehen" beschrieb. Jetzt hört der Kabarettist auf eigenen Wunsch auf, wie es heißt. Die 85. Sendung am 30. November wird die letzte sein.
Der 56-jährige Helmut Schleich gründete noch als Schüler zusammen mit Christian Springer und Andreas Rüttenauer die Gruppe "Kabarett Fernrohr" und gehört seit mehr als 30 Jahren zu den erfolgreichsten und bekanntesten bayerischen Kabarettisten. Im Bayerischen Fernsehen hatte er schon mit der "Spezlwirtschaft" zwischen 2006 und 2012 großen Erfolg, auch mit seinem daran anschließenden "Schleich Fernsehen" konnte er lange die quotenstärkste BR-Sendung im Segment Kabarett vorweisen. Zuletzt sanken die Zahlen allerdings kontinuierlich, die Serie rutschte hinter die interne Konkurrenz wie den "Schlachthof" und "Grünwalds Freitagscomedy" ab.
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Zudem geriet der nicht zuletzt für seine Parodien bekannte Schleich vor zwei Jahren für seine schwarz geschminkte Figur des afrikanischen Diktators "Maxwell Strauß", eines fiktiven unehelichen Sohnes von Franz Josef Strauß, heftig in die Kritik. Abseits des Bildschirms erregte ein gemeinsames Programm mit dem wegen des Vorwurfs der Querdenker- und AfD-Nähe umstrittenen sächsischen Kollegen Uwe Steimle Aufsehen.
So verabschiedet sich Schleich auch mit den durchaus problematischen Worten: "Kabarett im Fernsehen hat für mich derzeit die Wahl zwischen politischer Zuverlässigkeit und rechter Ecke. Beides ist meine Sache nicht." Er wolle sich "nach der intensiven Zeit mit Schleich Fernsehen" nun wieder mehr auf die Bühne konzentrieren, wo er derzeit mit dem Programm "Das kann man so nicht sagen" zu sehen ist. In der "Großen Abschiedssendung" am 30. November, aufgezeichnet in der Schwabinger Kultkneipe "Rheinpfalz", werden neben den bereits seit Längerem zum Team gehörenden Andrea Limmer, Klara Fall, Sebastian Daller und Chin Meyer auch Martin Frank und Monika Gruber zu sehen sein.
Der BR bedauert Schleichs Schritt. Die Tür stehe für ihn immer offen, heißt es, zudem freue man sich, dass er dem Hörfunk weiterhin eng verbunden bleibt. Denn seine wöchentliche Radiokolumne in den "Radiospitzen" auf Bayern 2 will Schleich "mit Freude fortsetzen".