Der Bayerische Rundfunk (BR) hat in der Satiresendung Schleich Fernsehen Blackfacing verwendet und damit heftige Kritik ausgelöst. Der Kabarettist Helmut Schleich war in einem Sketch dunkel angemalt zu sehen. Er sollte einen heimlichen Sohn des CSU-Politikers Franz Josef Strauß und Chef des fiktiven Staats Mbongalo darstellen, der Deutschland Ratschläge im Umgang mit der Pandemie erteilt.
Blackfacing gilt als rassistische Praxis, die einst im Theater eingesetzt wurde, damit weiße Darsteller sich über Schwarze lustig machen und Ressentiments verbreiten konnten. Seit Jahren gibt es Kritik an derartigen Szenen, zuletzt etwa beim WDR, der in einer Karnevalssendung Blackfacing gezeigt und sich anschließend entschuldigt hatte. Auch auf die BR-Sendung reagierten in sozialen Medien zahlreiche Menschen mit Empörung und Unverständnis.
Der BR sieht dagegen kein Problem. "Die Diskussionen zum Thema ,Blackfacing' und der damit verbundenen Problematik waren der Redaktion bewusst, und deshalb wurde im Vorfeld der Sendung über diesen Beitrag intensiv mit Helmut Schleich diskutiert", schreibt der Sender auf Anfrage. "In einem Satireformat muss dem Künstler aber auch ein bestimmter Freiraum für satirische Überhöhungen zugebilligt werden." Die künstlerische Freiheit lote manchmal Grenzen aus, heißt es vom BR weiter. Die Figur Maxwell Strauß sei eine Karikatur und "nicht losgelöst vom Text zu beurteilen". Inhalt seien "autoritäres Machtverständnis" und "absolutistisches Machtdenken".