Kriminalität:44-Jähriger tritt Mann ins Gesicht

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  • Eine Schlägerei am Hauptbahnhof endet mit Festnahmen und einem Krankenhausaufenthalt.
  • Ein 34-Jähriger liegt mit mehreren Brüchen des Jochbeins und der Augenhöhle in einer Klinik.
  • Die Mordkommission hat Ermittlungen wegen einer versuchten Tötung aufgenommen.

Von Martin Bernstein

Weil er nach einem Streit seinen am Boden liegenden Kontrahenten mit Fußtritten ins Gesicht schwer verletzt hat, muss sich ein 44-Jähriger jetzt wegen versuchter Tötung verantworten. Die Mordkommission hat Ermittlungen gegen den Mann aufgenommen. Das Opfer liegt derweil mit mehreren Brüchen des Jochbeins und der Augenhöhle in einer Klinik. Der Täter selbst hatte zuvor durch einen Schlag seines zehn Jahre jüngeren Gegners mit einer Bierflasche eine Platzwunde erlitten. Warum die zwei aus Somalia und Eritrea stammenden Männer am Montag zunächst im südlichen Bahnhofsviertel und später am Hauptbahnhof aufeinander losgingen, muss nach Angaben einer Polizeisprecherin noch geklärt werden.

Die beiden waren am Montag kurz nach Mitternacht in der Goethestraße in Streit geraten. Der Austausch verbaler Schmähungen mündete rasch in Handgreiflichkeiten. Dabei schlug der Jüngere dem Älteren eine Bierflasche auf den Kopf. Der 44-Jährige ging daraufhin in eine nahe Gaststätte, um die Platzwunde zu versorgen, sein Kontrahent verschwand fürs Erste in der Nacht.

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Der Angreifer, der auf einer Baustelle erst einen Polier und danach sich selbst erschossen hat, wählte sein Opfer womöglich zufällig aus. Die Polizei kann sich die Tat noch nicht erklären.

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Doch eine halbe Stunde später trafen die beiden, jeweils in Begleitung eines anderen Mannes, im Hauptbahnhof erneut aufeinander. Sofort kam es nach Polizeiangaben wieder zum Streit. Jetzt versetzte der 44-Jährige trotz seiner gerade erst versorgten Platzwunde dem 34-Jährigen einen Kopfstoß. Dann trat er ihn in die Kniekehle. Der Jüngere ging zu Boden und blieb dort liegen. Den Älteren in seiner Rage hielt das nicht von weiteren Attacken ab - im Gegenteil: Er trat dem am Boden liegenden Mann mehrmals heftig ins Gesicht. Gleichzeitig rangelten auch die beiden Begleiter miteinander.

Zeugen der blutigen Auseinandersetzung alarmierten die Polizei. Die Beamten konnten in der sofort eingeleiteten Fahndung den 44-Jährigen und seinen Begleiter festnehmen. Sie wurden der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Gegen den 44-Jährigen, der angab, für einen Sicherheitsdienst zu arbeiten, wurde von der Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl wegen eines versuchten Tötungsdelikts beantragt und vom Haftrichter erlassen. Sein Begleiter wurde nach den polizeilichen Maßnahmen durch die Staatsanwaltschaft entlassen.

Der 34-Jährige hat durch die Auseinandersetzung schwere Verletzungen im Augenbereich erlitten. Er wurde zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Dort mussten die Brüche operiert werden.

© SZ vom 28.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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