Tatort-Schauspieler:In sieben Schritten zum Bösewicht

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Hauptmann Kessler (Götz Otto) wird von Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) vernommen. Der Tatort "Das Verhör" ist am Sonntag, 4. September im Ersten zu sehen. (Foto: Benoît Linder/dpa)

Das Geheimnis, richtig gut den Bösen zu geben: Götz Otto lüftet es. Denn seit ihn Hollywood 1997 für einen Bond-Film als den idealen deutschen Bad Guy entdeckte, kommt er von der Rolle nicht mehr los. Im Tatort "Das Verhör" ist es wieder mal soweit.

Von Susanne Hermanski, München

Götz Otto ist ein Guter. Ein guter Kopf und ein guter Mime. Er engagiert sich gesellschaftlich, für rumänische Waisen etwa und hat schon für den Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde Krailling kandidiert. Trotzdem spielt er immer und immer wieder den Bösen. Angefangen hat die Chose mit einer Rolle im Schultheater an seinem Gymnasium - in "Der Tod der alten Dame". Er hatte gar nicht mitmachen wollen. Aber die Schulfreunde brauchten einen glaubwürdigen "Turner". Den gab er ab als athletisch trainierter Ruderer. Also opferte er sich und brachte den Gatten der "Alten Dame" wortlos um die Ecke. An diesem Sonntag im Tatort "Das Verhör" ist er der Bundeswehr-Offizier, der eine Frau ermordet hat. Aus wahrlich niederen Beweggründen. Ein Anlass, sich von ihm endlich einmal erklären zu lassen, wie man das wird - ein richtig guter Bösewicht. Freilich hat Götz Otto auch den Existenzphilosophen Karl Jaspers gelesen, laut dem es drei Stufen des Bösen gibt. Erstens Triebhaftigkeit, zweitens der mangelnde Wille zum Guten, drittens den Willen zum Bösen. Aber das ist lang noch nicht alles.

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