Fürstenfeldbruck:Auf der Suche nach den Blüten

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Blumenwiesen sind in Bayern sehr selten geworden. Nach dem europäischen Naturschutzrecht ist der Freistaat aber verpflichtet, die wenigen verbliebenen nach Kräften zu erhalten und zuzusehen, dass es wieder mehr werden. (Foto: Arnulf Hettrich/Imago)

Mähwiesenprojekt der Regierung von Oberbayern geht in die zweite Runde. Heuer werden Flächen im Norden des Landkreises besucht.

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

Das Mähwiesenprojekt im Landkreis Fürstenfeldbruck geht ins zweite Projektjahr. Seit Mai 2022 läuft das Projekt zur Erhaltung und Verbesserung der europarechtlich geschützten arten- und blütenreichen Mähwiesen. Projektträger ist die Regierung von Oberbayern in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde.

Fast die Hälfte der Untersuchungsflächen des Projekts sind bereits im vorigen Jahr erfasst worden. Das Münchner Umweltplanungsbüro Ifuplan nimmt heuer die restlichen Wiesen im Projektgebiet unter die Lupe. Die meisten liegen im nördlichen Landkreis, in den Gemeinden Althegnenberg, Hattenhofen, Adelshofen und Mammendorf. Außerdem gibt es Flächen in Moorenweis und Jesenwang sowie in Emmering. "Die Begehungen haben im Mai begonnen und gehen bis in den Spätsommer", erklärt Lukas Rester von Ifuplan. Bei der Begutachtung der Flächen wird die Zusammensetzung der Blütenpflanzen und Gräser untersucht. "Manchmal findet man dabei auch Schätze wie seltene heimische Orchideen", sagt Rester.

Potenziale der Aufwertung

Seien alle Pflanzenarten erfasst, könne eingeschätzt werden, ob die Wiese schon als arten- und blütenreich beschrieben werden kann oder ob es Potenziale zur Aufwertung gibt. "Je arten- und blütenreicher eine Mähwiese ist, desto wertvoller ist sie für Natur und Umwelt", erklärt der Vegetationskundler. Denn je bunter es blüht, desto mehr Tierarten biete die Wiese einen stabilen Lebensraum.

"Diesen Artenreichtum auf den Mähwiesen verdanken wir der jahrelangen extensiven Bewirtschaftung durch die Landwirte", erklärt Rester. Mähwiesen entstehen nur, wenn eine Fläche regelmäßig gemäht oder beweidet wird. Ohne die Bewirtschaftung würden die Flächen verbuschen. Daher werden die Bewirtschafter der artenreichen Mähwiesen zu Förderprogrammen beraten.

Auch in diesem Jahr erklärt Vegetationskundler Lukas Rester bei Wanderungen den Wert artenreicher Mähwiesen. (Foto: Leonhard Simon)

Auch im zweiten Projektjahr wird es geführte Wanderungen für Bürgerinnen und Bürger und natürlich Landnutzer geben. Die Teilnehmer erfahren viel zum Projekt und Mähwiesen im Allgemeinen anschaulich an den Wiesen vor Ort.

Geplant sind zwei Termine im August. Am Donnerstag, 17. August, Treffpunkt um neun Uhr in Türkenfeld an der Moorenweiser Straße, am Ortsausgang an der Kreuzung Wolfgasse sowie am Freitag, 18. August, um 15 Uhr in Schöngeising am Wanderparkplatz am Ende der Kirchstraße. Anmeldung per E-Mail an lukas.rester@ifuplan.de oder unter Telefon 089/30 74 975-264. Nach der Anmeldung gibt es weitere Informationen zur jeweiligen Wanderung.

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