Intensivmedizin:Ein bisschen Nähe

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Mehrere Stunden täglich verbringt Denise Walch bei den Corona-Patienten auf der Intensivstation. (Foto: Klinikum Fürstenfeldbruck)

Wie erlebt eine Krankenschwester die Arbeit mit Corona-Patienten? Denise Walch pflegt Menschen, die auf der Intensivstation beatmet werden - und begleitet manche durch ihre letzten Stunden.

Von Marija Barišić, Fürstenfeldbruck

Besonders schwierig wird es, wenn die Patienten Angst bekommen, sagt Denise Walch. Früher konnte sie an ihr Bett huschen, ihre Hand halten. Jetzt muss sie sich konzentrieren, schon auf dem Gang, vor der Tür. Jetzt muss es zwar schnell gehen, aber nicht zu schnell. Sie darf keinen Fehler machen. Ist die FFP2-Maske, die sie gerade gegen den Mundschutz ausgetauscht hat, überall dicht angesetzt? Und die Schutzbrille? Erst wenn die hinter den Ohren zwickt und nicht an der Nase rutscht, spürt Walch: Sie sitzt. Dann dreht sie ihre langen Haare ein und packt sie so unter die Haube, dass ihr keine Strähne mehr vor das Gesicht fällt. Hineinschlüpfen in den großen, schweren Mantel, der ihren Hals umschließt, zwei Paar Einmalhandschuhe über die Hände ziehen, damit die Handgelenke nicht frei sind, einen kurzen Blick in den Spiegel werfen. Hat sie wirklich alles an? Dann kann sie ins Zimmer oder - wie sie dazu sagen würde - in die "Isolationsbox" gehen, in der der infizierte Patient liegt.

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