Mit einem Festakt im großen Sitzungssaal des Freisinger Rathauses hat Polizeipräsident Günther Gietl an diesem Freitag drei neue Dienststellenleiter in den Landkreis eingeführt. Polizeioberrat Matthias Schäfer leitet seit dem 1. September die Polizeiinspektion (PI) Freising, Erster Polizeihauptkommissar Michael Ertl wechselt von der Domstadt in die PI Neufahrn, Polizeirat Mithun Küffner übernahm am 1. Juli die Verkehrspolizeiinspektion Freising. OB Tobias Eschenbacher und die stellvertretende Landrätin Anita Meinelt wandten sich mit persönlichen Worten an die drei Neuen und dankten der Polizei insgesamt für ihre Arbeit. Rund 40 Gäste, darunter zahlreiche Bürgermeister, waren anwesend. Ein Ensemble des Polizeiorchesters Bayern umrahmte die Veranstaltung.
Sich in Freising zu bewerben, sei die "richtige Entscheidung" gewesen, so Schäfer
Für den 48-jährigen Unterfranken Matthias Schäfer ist Freising absolutes Neuland. Mit dem Auto sei er privat mal durchgefahren, erinnerte er sich, sei sich aber inzwischen sicher, dass es die "richtige Entscheidung" war, sich hier zu bewerben. Schäfer begann seine Karriere 1991 bei der Bereitschaftspolizei in Nürnberg, wechselte dann in die PI Aschaffenburg, übernahm weitere Posten in Unterfranken. Parallel studierte er an der Hochschule der Polizei. Später war er Vizechef der PI Ingolstadt. In Freising tritt er die Nachfolge von Ernst Neuner an, der nun in München die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrsüberwachung leitet. Schäfer wohnt mit seiner Frau in Schrobenhausen.
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Für den gebürtigen Freisinger Michael Ertl, 56, begann die Laufbahn in Königsbrunn. Nach einem Studium war er bei der Bereitschaftspolizei in Dachau tätig, dann im Landeskriminalamt. Zuletzt war Ertl über elf Jahre Vizechef der PI Freising. "Definitiv" freue er sich, nun selbst eine Polizeiinspektion zu leiten, sagte er. Ertl beerbt in Neufahrn Hermann Eschenbecher, der zur Polizeiinspektion 44 des Polizeipräsidiums München wechselt.
Küffner fühlt sich "sehr wohl, warm aufgenommen" im Landkreis
Mithun Küffner begann 2001 seinen Dienst bei der Einsatzhundertschaft in München. Im dortigen Polizeipräsidium sammelte er auf diversen Stellen Erfahrungen, darunter als szenekundiger Beamter während der Fußball-WM 2006. Auch Küffner absolvierte ein Studium an der Hochschule der Polizei. Er lebt mit seiner Familie in Fahrenzhausen und fühlt sich "sehr wohl, warm aufgenommen". Küffner folgt auf Bernhard Konrad, der nun im Ruhestand ist.
Umbruch bei der Freisinger Polizei:Ernst Neuner geht nach München
Inspektion in der Domstadt wird übergangsweise vom bisherigen Stellvertreter Michael Ertl geleitet.
Gietl hob in seiner Ansprache drei Kennzahlen hervor, welche die Dienststellen der drei Neuen auszeichneten. Bei der PI Freising läge die Frauenquote bei fast 50 Prozent, in Neufahrn seien die Beamten mit im Schnitt gut 32 Jahren besonders jung, die Freisinger Verkehrspolizei lege weit über 500 000 Kilometer im Jahr zurück. In der Kriminalitätsbekämpfung sei die Region "sehr erfolgreich", die Aufklärungsquote habe zuletzt bei 66,4 Prozent gelegen. "In Freising kann man sicher leben", konstatierte Gietl. Küffner habe beim Einsatz während der IAA, als sich Klimaaktivisten auf die Autobahn abseilten, bereits seine Feuertaufe gehabt. "Allen Dreien wünsche ich viel Erfolg und das notwendige Quäntchen Glück - weil auch das braucht es von Zeit zu Zeit. Dienststellenleiter sind zudem nur so gut wie ihre Mitarbeiter - auch ihnen gilt mein Dank."
"Man fühlt sich ja sicher, aber wer dafür sorgt, wird oft vergessen", sagte Meinelt
Meinelt knüpfte daran an und dankte "unseren Polizistinnen und Polizisten für ihren Einsatz", der sie auch selbst in Notlagen bringe. "Man fühlt sich ja sicher, aber wer dafür sorgt, wird oft vergessen." Früher habe man einen Polizisten als "Schutzmann" bezeichnet. "Das Wort ist total verschwunden, Ihre Aufgabe wird als selbstverständlich wahrgenommen. Herzlichen Dank, dass es Sie gibt." Mit dem Landratsamt gebe es viele Berührungspunkte, die Zusammenarbeit verlaufe "stets sehr konstruktiv und reibungslos".
Eschenbacher wandte sich zunächst an Michael Ertl. "Es ist nicht so schön, dass Sie uns verlassen, wir freuen uns aber auch für Sie." Als Andenken überreichte der OB einen kleinen Freisinger Bär. Zu Küffner sagte Eschenbacher, er freue sich, ihn bei der ein oder anderen Veranstaltung zu sehen. Für ihn und Schäfer gab es eine Flasche Sekt. Denn das Bier komme automatisch in der Bierstadt Freising, witzelte der OB. Auch Schäfer habe seine Feuertaufe bereits gehabt, als er bei der Verleihung des interkulturellen Preises der Stadt "repräsentativ, über die Dienstpflicht hinaus" anwesend war. Als ihn das Improtheater dort einbezog, habe er "durch seine sympathische Art das Publikum für sich eingenommen".