Seit Jahren findet im Europäischen Künstlerhaus Schafhof am zweiten Adventswochenende ein Markt statt, bei dem Kunsthandwerker und -handwerkerinnen ihre Waren anbieten. Kommendes Wochenende wäre es wieder so weit, hunderte Schau- und Kauflustige würden den Schafhof-Hügel erklimmen und in die heimelige Vorweihnachts-Atmosphäre eintauchen. Werden sie aber auf Grund der Corona-Regularien nicht, und so mussten sich die Veranstalter etwas Neues einfallen lassen.
"Wir haben viele Szenarien gedanklich durchgespielt und sahen schlussendlich keine Möglichkeit, den traditionellen Adventsmarkt so durchzuführen, dass Aussteller, Besucher und Personal risikofrei einen gewohnt stimmungsvollen und schönen Adventsmarkt genießen können. Der technische und personelle Aufwand ist einfach zu groß und der Ausstellungsplatz viel zu klein", erklärt Eike Berg, Leiter des Europäischen Künstlerhauses Oberbayern, in einer Mitteilung. Herausgekommen ist das digitale Format "Kunsthandwerk & Design LIVE". Es ist am Samstag, 5. Dezember, und Sonntag, 6. Dezember, jeweils von 15 bis 17 Uhr im Livestream zu sehen, zu finden im Pressebereich unter www.bezirk-oberbayern.de.
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Acht Kunsthandwerker stellen sich vor
Als kleine Entschädigung für die fehlenden Sinneseindrücke des realen Adventsmarktes erfahren die virtuellen Besucher und Besucherinnen interessante Hintergründe. Acht Ausstellende stellen sich, ihr Werk, ihre Arbeitsweisen und ihre persönliche Geschichte vor, in Gesprächen, Bildern, Videos und Vorführungen. Am Samstag, 5. Dezember, um 15 Uhr macht die Kunsthandwerkerin Monika Jakubec den Anfang. Sie stellt Ringe her, die sich angenehm und leicht anfühlen. Gestalterische Hauptthemen sind geometrische Grundformen, Kegel, Kugel, Zylinder und Röhren. Die Ringe bestehen aus einem Rahmen aus Silber, der von farbigem Kunstharz ausgefüllt ist. Die Berührungsflächen auf der Haut sind fast immer aus Kunststoff, weil er sich angenehm warm und leicht anfühlt. Nicht nur die Gegensätze der Materialien sind besonders, auch die Farbgebung ist es.
Im Anschluss folgt Helene Tschacher. Die Buchbindermeisterin stellt farbenfrohe Bücher, Mappen und reliefartige Papier-Bilder her und ist bei Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Irmgard Kurz-Minisini fertigt Geschirr für den täglichen Gebrauch. Trotz der auffällig dünn gedrehten Gefäße zeichnen sie sich durch Haltbarkeit aus, die Irmgard Kurz-Minisini durch hoch gebrannten Westerwälder Steinzeugton aus eigener Rezeptur erreicht. Neben feinem Geschirr für den täglichen Gebrauch bietet sie auch künstlerische Wandgestaltung an. Den Abschluss der Vorstellungsrunde am Samstag bietet Anton Huber. Der Kunsthandwerker fertigt seit 20 Jahren verführerisch duftende und dekorative Seifen aus pflanzlichen Rohstoffen.
Am Sonntag beginnt "Kunsthandwerk & Design LIVE" mit der Vorstellung von Fernanda Nagler. Die Diplom-Grafik- und Produktdesignerin hat sich als Keramikkünstlerin einen Namen gemacht. In ihrer Keramik zeigt sich die Wärme ihrer Heimat Brasilien, dabei wirkt sie schlicht und auf das Wesentliche reduziert. Schwerpunkte sind Wandobjekte. Glas ist der Werkstoff, mit dem sich die Kunsthandwerkerin Jutta Kulow beschäftigt. Ihr Fokus bei "Kunsthandwerk & Design LIVE" liegt auf Schmuckstücken und Objekten, zu denen die Künstlerin Naturimpressionen inspiriert haben. Ihre Glasobjekte sind Einzelstücke, die oft als Wechselschmucklösung konzipiert sind. Kunsthandwerkerin Claudia Denkhaus beschäftigt sich mit Leder und fertigt hochwertige Taschen und Gürtel. Den Abschluss am Sonntag bietet Kerstin Spehr. Die Patissière fertigt in ihrer Pralinenschule Köstliches aus feiner Kuvertüre.
Die Präsentation der Kunsthandwerkenden ist nicht nur auf das Adventswochenende beschränkt: Die Aufnahmen bleiben auch anschließend im Videopool des Schafhofs sichtbar.
Mehr Informationen gibt es unter https://www.schafhof-kuenstlerhaus.de/maerkte.
