Zwei Tage nach der Wahl hat die Arbeit für die mittlerweile vier Abgeordneten aus dem Landkreis Freising Berlin nun begonnen. Für die beiden Neuen in diesem Quartett, Andreas Mehltretter von der SPD und Leon Eckert von den Grünen, standen bereits am Dienstag die ersten Fraktionssitzungen in Berlin auf dem Programm.
Am Dienstagmorgen um 9 Uhr tagte die SPD als erste Partei an diesem Tag. Andreas Mehltretter berichtete, dass die Fraktionssitzung für ihn sehr spannend gewesen sei. Dabei seien zunächst die bisherigen Bundestagsabgeordneten, die nicht weiter im Bundestag vertreten sein werden, verabschiedet und die über 100 neuen SPD-Abgeordneten vorgestellt worden. "Besonders aufregend war, dass wir pandemiebedingt durch die Einhaltung der Abstandsregeln unsere Sitzung nicht im Fraktionssaal, sondern im Plenarsaal abgehalten haben. Normalerweise muss man einen Monat warten, bis man das erste Mal auf einem der blauen Stühle im Plenarsaal Platz nehmen kann, ich hatte jetzt bereits nach zwei Tagen die Möglichkeit dazu", erzählt Andreas Mehltretter.
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"Ein beeindruckender Tag mit unglaublich vielen neuen Eindrücken"
Auch nach der Fraktionssitzung habe er noch mehrere Sitzungen gehabt und für den Abend sei eine kleine Feier geplant, um sich gegenseitig besser kennenzulernen,berichte Mehltretter am Dienstagvormittag. Es sei insgesamt für ihn "ein beeindruckender Tag mit unglaublich vielen neuen Eindrücken" gewesen. "Das Gefühl, in den Bundestag reinzugehen und seinen vorläufigen Ausweis erhalten zu haben, mit dem man nun die nächsten vier Jahre im Bundestag ein- und ausgehen kann, ist ein ganz besonderes Gefühl."
Auch das Tagesprogramm der Grünen im Bundestag hat dem 26-jährigen Leon Eckert am Dienstag kaum eine freie Minute gelassen: "Der Tag ist von 11 Uhr vormittags bis abends 22 Uhr durchgetaktet mit Veranstaltungen. Es geht erst einmal um viele organisatorische Aspekte, wir haben zum Beispiel unsere Hausausweise bekommen, hatten Einführungen bezüglich der Büros, lernten Abläufe kennen", berichtet er. "Und natürlich geht es gerade zu Beginn auch um das Kennenlernen und den Austausch untereinander. Ich muss jetzt erst einmal 117 Leute kennenlernen", fügt er hinzu.
Erstmals ist der Landkreis mit gleich vier Abgeordneten im Bundestag vertreten. Nach Erich Irlstorfer (CSU), Johannes Huber (AfD) und Andreas Mehltretter (SPD) wusste Leon Eckert (Grüne) erst am Montagmorgen sicher, dass auch er es geschafft hat.
Ausschüsse könne man erst besetzen, wenn auch die neue Regierung stehe
Die neue Grünen-Fraktion fand sich zu ihrer ersten Fraktionssitzung um 13 Uhr zusammen. "Die Sitzung diente zunächst einer Begrüßung der neuen Bundestagsabgeordneten. Außerdem wurden einige Formalien geklärt und Themen wie der aktuelle Stand der Gespräche thematisiert. Auch konkrete Aspekte, wie wir beispielsweise auf andere Parteien zugehen, zählten zu den Inhalten", berichtet Leon Eckert kurz nach der Sitzung. Es sei jedoch noch nicht um interne Stellenbesetzungen oder ähnliches gegangen. Die Ausschüsse beispielsweise könne man erst besetzen, wenn auch die neue Regierung stehe, erklärt Leon Eckert.
Die Stimmung sei außerordentlich gut gewesen und man habe die Motivation von allen gespürt, zukünftig etwas bewegen und verändern zu wollen.
Bis zur ersten Sitzung, voraussichtlich am 26. Oktober, geht es nochmal in die Lokalpolitik
"Dafür haben wir mit der bisher größten Fraktion der Grünen beste Chancen", glaubt Leon Eckert. Nachdem am Montagnachmittag bereits die FDP ihre erste Fraktionssitzung abgehalten hatte und am Dienstag ebenfalls die Linken-Fraktion und CDU/CSU ihre im Plenarsaal zusammengekommen wart, findet am Mittwoch neben der ersten Fraktionssitzung der AfD auch eine zweite Sitzung der SPD statt, in der ein neuer Fraktionsvorsitzender gewählt werden soll.
Am Donnerstag geht es dann allerdings sowohl für Leon Eckert als auch Andreas Mehltretter zunächst wieder zurück in den Landkreis Freising. Bis zu ersten Sitzung des neu gewählten Bundestages, die voraussichtlich am 26. Oktober stattfinden soll, werde man sich erst einmal wieder um die Angelegenheiten in der Lokalpolitik vor Ort kümmern, erklären beide.
