SZenario:So ein Fuchs

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Felix Neureuther wird bald zum dritten Mal Vater und hat sein neues Kinderbuch "Ixi und die Gipfelstürmer" vorgestellt. (Foto: Florian Peljak)

In seinem neuen Kinderbuch beschäftigt sich Felix Neureuther mit Klimawandel, Umweltschutz und gesunder Ernährung. Die Wurst auf der Hütte darf trotzdem nicht fehlen.

Von Thomas Becker

Eins fällt gleich auf im neuen Ixi-Buch: Calli hat abgenommen, und wie! Während der gemütliche Waschbär im letzten Band noch mit Limo und Schokolade faul in der Ecke lag und die Kletterwand nur per Seilzug schaffte, ist er diesmal beinahe rank und schlank beim Gipfelsturm dabei - auch wenn bei der Brotzeit auf der Hütte Wurst, Käse und Brot statt Obst und Gemüse auf den Teller kommen. "Der Calmund hat sich ja auch halbiert", sagt der Mann von der Bunten, als es bei der Buchvorstellung von "Ixi und die Gipfelstürmer" in der Alpenvereins-Geschäftsstelle in der Parkstadt Schwabing um die Figuren in Felix Neureuthers neuem Kinderbuch geht.

Ja, man kennt inzwischen seine Pappenheimer, die im nun schon fünften Ixi-Buch mitspielen: Husky Basti im DFB-Trikot mit der Nummer 7, dem immer noch das Pflaster vom WM-Finale 2014 auf der Backe klebt. Häsin Mimi, die im letzten Band ein Zaubermüsli anmischte, dessen Rezept nur von Neureuthers Frau Miriam stammen kann, die gerade das dritte gemeinsame Kind erwartet. Neu im Ixi-Team sind als Bergführer der Steinbock Reinhold mit imposantem Gehörn sowie ein Rentier namens Greta, das gleich auf der ersten von zwölf Doppelseiten zu Fuß aus Schweden dahergelaufen kommt, vollkommen klimaneutral, versteht sich. Damit ist der Ton gesetzt: Diesmal geht's um Naturschutz und Klimawandel. Wie übrigens auch schon im letzten Neureuther-Buch.

Neureuther schlüpft in die Rolle des Fuchses

Der Autor, gerade 38 Jahre alt geworden, schlüpft im Buch in die Figur des Fuchses. Schon in der Schule habe man ihn immer Fuchs gerufen, schreibt er im Vorwort. Das passt: Der Fuchs gilt als schlaues Tier, das schnell lernt, Zusammenhänge versteht und Strategien fürs Überleben findet. Und wenn einer weiß, wie das Spiel mit den Medien läuft, dann der Prince Charming des deutschen Wintersports aus Partenkirchen. Schon bei der Vorstellung des letzten Buches hatte Miriam Neureuther zu Protokoll gegeben, dass ihr Mann nach dem Karriereende nun mitnichten öfter zu Hause, sondern sogar noch mehr unterwegs sei als zu Rennläufer-Zeiten. Daran dürfte sich wenig geändert haben, im Gegenteil.

Aber: Es geht ja um die gute Sache. Um die Vermittlung von Werten wie Kameradschaft, Teamgeist und Hilfsbereitschaft. Um gesunde Ernährung sowie Spiel, Spaß und Bewegung an der frischen Luft, die leider keine Selbstverständlichkeiten mehr sind. Wenn es nach Felix Neureuther geht, gehört das Schulsystem "komplett umgekrempelt: Umwelt, Natur und Bewegung finden da nicht statt". Und dann erst der Klimawandel. Darum geht es auch, wenn man im Buch mit Reinhold, Ixi und Calli auf die Zugspitze steigt. Oben gibt's dann Brotzeit, was sonst? Für Neureuther immer noch der Höhepunkt jeder Wanderung: "Bei einer Brotzeit auf dem Gipfel ist es völlig egal, was man dabei hat: Es schmeckt! Das ziehe ich jedem Drei-Sterne-Lokal vor."

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