Porträt der Opernsängerin Elsa Dreisig:Die Wahrheit im Spiel

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"Ich möchte keine Puppe sein, das bin ich nicht": Elsa Dreisig als die Contessa di Almaviva in "Le Nozze di Figaro" an der Bayerischen Staatsoper. (Foto: Winfried Hösl)

Elsa Dreisig ist in dieser Saison Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper. Auch als Gräfin in der Neuinszenierung von Mozarts "Le nozze di Figaro" pulverisiert sie sämtliche Klischees über singende Menschen auf großen Bühnen.

Von Egbert Tholl

Betritt Elsa Dreisig einen Raum, geht das Licht an. Das gilt auch, wenn der Raum sehr groß ist, beispielsweise wie der des Wiener Konzerthauses. Im Herbst, vor Beginn der Münchner Opernsaison, war das Bayerische Staatsorchester auf Europa-Tournee und spielte dabei auch in Wien. Auf dem Programm, nach der Pause: Mahlers vierte Symphonie. Deren vierter Satz ist eine ausgedehnte Volkalvertonung für Sopranstimme, "Das himmlische Leben" aus "Des Knaben Wunderhorn". Gustav Mahler, der stets sehr detaillierte Vortragsbezeichnungen in seine Partituren hineinschrieb, vermerkt hier, die letzte Strophe solle "sehr zart und geheimnisvoll bis zum Schluss" vorgetragen werden. Mahler wusste nicht, dass dereinst in seinem Wien Elsa Dreisig den Vokalpart übernehmen würde. Es wäre glücklich gewesen.

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