Industrie- und Handelskammer:Auszubildender aus dem Landkreis geehrt

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Vincent Strohmaier ist seit über zwei Jahren als IHK-Ausbildungssout tätig, wofür er jetzt geehrt wurde. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Vincent Strohmaier besucht seit drei Jahren als Ausbildungsscout oberbayerische Schulen und spricht mit Schülerinnen und Schülern über seine Arbeit in Markt Schwaben. Nun wurde er dafür sogar von der IHK geehrt.

Von Moritz Rosen, Markt Schwaben

Was soll ich nach der Schule machen? Viele Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit dieser Frage, gerade zum Ende ihrer Schulzeit. Eine Option ist es, eine Ausbildung anzufangen. Doch wie läuft so etwas ab und welche Fachrichtung passt gut zu den eigenen Stärken und Vorlieben? Um Fragen wie diese zu beantworten, gibt es seit einigen Jahren die Ausbildungsscouts-Kampagne der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bayern. Dabei besuchen Auszubildende Schulklassen und stellen ihre Arbeit vor. Einer von ihnen ist der Markt Schwabener Vincent Strohmaier, der nun sogar Mitte Juni für diese Tätigkeit bei dem jährlichen Netzwerktreffen der IHK besonders geehrt wurde.

Laut der IHK wurden seit Beginn der Kampagne im Jahr 2015 bereits 57 000 Schülerinnen und Schüler von circa 1500 Ausbildungsscouts besucht. Aktuell seien mehr als 430 Auszubildende bayernweit unterwegs. Üblicherweise kommen die Scouts zu achten bis neunten Klassen, die noch vor ihrem letzten Schuljahr stehen. Bei den Besuchen berichten sie von dem Weg zu ihrer Ausbildung, dem Bewerbungsprozess, ihrem Unternehmen und natürlich der täglichen Arbeit in ihrem Berufsfeld. Das Programm soll junge Menschen dazu motivieren eine Ausbildung für sich in Betracht zu ziehen, aber sie auch informieren und ihnen eine Orientierungshilfe bieten. Interessierte Schulen müssen die Scouts bei der IHK anfragen, welche dann fünf bis sieben Auszubildende losschickt.

Rund sechsmal im Jahr besucht der Ausbildungsscout Schulen in ganz Oberbayern

Vincent Strohmaier macht diese Tätigkeit jetzt schon seit über zwei Jahren. Er hat unlängst seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei der Körber Pharma Inspection GmbH in seinem Heimatort Markt Schwaben abgeschlossen, nachdem er dort in den vergangenen zweieinhalb Jahren gearbeitet hat. Auch er sei unsicher gewesen, was er nach der Schulzeit machen wolle. Doch als er dann mehrere Praktika absolvierte, stellte er fest, dass ihm die Tätigkeit als Elektroniker sehr gut gefiel, woraufhin er sich bewarb. Bereits zu Beginn seiner Ausbildung habe ihn dann sein Betrieb gefragt, ob er ein Ausbildungsscout werden wolle, woraufhin er direkt zusagte.

Seine Arbeit als IHK-Ausbildungsscout findet dabei während der gewöhnlichen Arbeitszeit statt, was für seinen Arbeitgeber, welcher die Tätigkeit gutheiße, jedoch kein Problem darstellen würde. An den Schulen besucht er immer mit einem oder zwei weiteren Scouts eine Klasse, welcher sie dann in jeweils 15-minütigen Präsentationen ihre Arbeit vorstellen. Dabei geht es um vieles, von dem Weg zur Ausbildung, über den Bewerbungsprozess, den Betrieb bis zur täglichen Arbeit. Ein Besuch dauert dabei immer zwischen drei bis vier Stunden. Er berichtet, dass er zu Beginn noch etwas aufgeregt gewesen sei, doch mittlerweile wäre er sehr routiniert und die Arbeit als Ausbildungsscout es mache ihm viel Spaß. Rund sechsmal im Jahr besucht er Schulen in ganz Oberbayern.

Viele hätten Interesse an eine Ausbildung, wüssten aber noch nicht an welcher

Laut Strohmaier kommen die Vorträge auch bei den Jugendlichen sehr gut an. Einmal habe sich sogar ein Schüler nach einer seiner Präsentationen auf ein Praktikum im Markt Schwabener Betrieb beworben. Am Anfang habe er sich noch Sorgen gemacht, ob die Jugendlichen überhaupt aufpassen würden, doch wären sie alle immer sehr aufmerksam und würden viele Fragen stellen. Interesse an einer Ausbildung wäre zwar bei vielen vorhanden, doch hätten sich die meisten noch nicht Gedanken darüber gemacht, welchen Berufsweg sie einschlagen möchten. Es helfe den Schülerinnen und Schülern sehr, die Informationen über Ausbildungen von Personen in einem ähnlichen Alter wie sie selbst und nicht nur von Erwachsenen wie Lehrkräften oder den eigenen Eltern zu hören.

Schülerinnen und Schülern, welche sich noch wenig Gedanken über ihre berufliche Zukunft gemacht haben, oder sich noch unsicher sind, was am besten zu ihnen passt, rät Strohmaier, so wie er selbst viele Praktika zu machen. Dabei könne man viele Erfahrungen sammeln, die im Anschluss bei der Berufswahl helfen. Die Ferien seien dafür eine passende Zeit. Dafür lohne es sich auch mal ein paar Wochen zu opfern und früher aufzustehen.

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