506 Abiturienten sind im Landkreis Ebersberg in diesem Jahr zu den Prüfungen angetreten. Am vergangenen Freitag haben die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen nun ihre Zeugnisse bekommen.
Einen Schnitt von 2,2 haben die 171 ehemaligen Zwölftklässler am Vaterstettener Humboldt-Gymnasium ihrer Schule zum Abschied beschert, dort werden allerdings noch einige dazu kommen, die krankheitsbedingt nachschreiben müssen, wie Oberstudiendirektor Rüdiger Modell noch vor dem großen Tag mitgeteilt hat. Sechsmal steht in Vaterstetten die 1,0 auf dem Zeugnis - genauso oft wie in den Vorjahren. "Das ist ein Zeichen dafür, dass das bayerische Abitur sehr stabil ist", sagte der Schulleiter. In Vaterstetten wurden auch wieder Preise der Stiftung Elite-Förderung für ausgezeichnete Leistungen in Deutsch und Französisch verliehen, in Höhe von 9000 Euro.
"Es gab keine Petition diesmal", erklärte Simone Voit, Schulleiterin des Gymnasiums Kirchseeon, nach Anekdoten oder Besonderheiten im diesjährigen Abiturzeitraum befragt. Sie spielte damit auf die jährlich wiederkehrende Diskussion um das Matheabitur an - 2019 hatten Tausende eine Petition unterschrieben, weil es ihnen zu schwer erschienen war, 2021 hatten mehr als 20 000 Unterzeichnende mehr Bonus wegen der Corona-Einschränkungen gefordert. Die 30 zusätzlichen Minuten, die diesmal den Prüflingen noch im Nachgang der Pandemie gewährt wurden, seien aber sicher sinnvoll gewesen, so Voit. Auch die 2023er Abiturienten hatten zu Beginn ihrer Oberstufenzeit ja noch unter Einschränkungen zu leiden. 103 Gymnasiasten mit einem Gesamtschnitt von 2,29 wurden am Freitag in Kirchseeon verabschiedet, 36 hatten eine Eins vor dem Komma.
Die 105 Abiturienten des Franz-Marc-Gymnasiums Markt Schwaben haben in diesem Jahr nach drei Pandemiejahren erstmals wieder in der Turnhalle geschrieben. Im Vorjahr war man aus Gründen des Infektionsschutzes noch auf kleinere Klassenzimmer ausgewichen. Auch hier haben es 103 geschafft, teilte Schulleiter Peter Popp mit, drei davon mit einer 1,0. Bei einem Gesamtschnitt von 2,2 haben 40 Schülerinnen und Schüler eine Eins vor dem Komma. "Damit sind wir in etwa wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit", erklärte Popp. Die drei Pandemiejahrgänge hatten aufgrund von Erleichterungen im Prüfungssystem zum Teil bessere Durchschnitte als je zuvor erreicht.
110 Abiturienten waren in Grafing zu den Prüfungen angetreten, ein Viertel davon erzielte eine Eins vor dem Komma. In der Rede der Schulleiterin des Max-Mannheimer-Gymnasiums, Nicole Storz, spielten die erreichten Noten allerdings keine Rolle. Stattdessen stellte sie dort die Frage, ob es wohl künftig möglich sein könnte, ein bayerisches Abitur von einer künstlichen Intelligenz schreiben zu lassen. Möglich, befand sie. Ersetzen aber, so ihr Fazit, werde keine KI der Welt den menschlichen Faktor, das Herz und das "Gspia" (sie zitierte Reinhard Fendrich), schon gar nicht in der Schule. Ihren Absolventen, von denen sieben einen Schnitt zwischen 1,0 und 1,4 haben, gibt sie neben vielen anderen guten Ratschlägen einen ganz besonderen mit: "Geht hinaus in die große weite Welt und nehmt euer Leben in die Hand, aber vergesst nie, woher ihr kommt."