Nach der Abiturprüfung im Fach Mathematik haben inzwischen mehr als 31 500 Menschen eine Online-Petition mit der Forderung nach einem angepassten Notenschlüssel unterschrieben. Das bayerische Kultusministerium sieht dennoch auch weiterhin keinen Handlungsbedarf. "Wir bekommen Feedback von Mathematiklehrern, die die Aufgaben korrigieren. Und es gibt von diesen Lehrern bislang keine Hinweise darauf, dass die Kritik gerechtfertigt wäre", sagte ein Sprecher am Freitag.
Nach der großen Welle von Abiturienten, die die Petition unmittelbar nach der Prüfung am Mittwoch unterzeichnet hatten, scheinen nun vermehrt Nicht-Betroffene zu unterschreiben. Dies legen zumindest für ältere Jahrgänge übliche Vornamen sowie Doktortitel der Unterzeichner nahe.
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Derweil hat die Initiatorin der Petition, nach eigenen Angaben Mathematik-Dozentin und Nachhilfe-Lehrerin, die Prüfung Aufgabe für Aufgabe analysiert. Ihr zufolge hatten einige Aufgaben Inhalte zum Gegenstand, die nicht Teil des Lehrplans waren beziehungsweise wegen der Umstände im Corona-Jahr explizit nicht geprüft werden sollten. "Da Mathematik keinen Interpretationsspielraum offen lässt, kann der Vorwurf eines "unfairen Abiturs" nicht mehr relativiert werden", bilanzierte sie.
Ähnliche Aufregung um das Mathe-Abi hatte es bereits vor zwei Jahren gegeben, auch damals war in Online-Petitionen sogar bundesweit die Änderung des Bewertungsschlüssels gefordert worden. Das bayerische Ministerium hatte die Noten dann auch tatsächlich überprüft, aber festgestellt, dass der Abi-Durchschnitt im üblichen Schwankungsbereich lag. Der Bewertungsmaßstab wurde daher nicht geändert.