Bahnverkehr in Grafing:Knapp daneben ist auch vorbei

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Die Stadt möchte in Oberelkofen und Schammach die Lärmschutzwände verlängern lassen

Dass sich beim Thema Bahn schnell mal einige Gemüter erhitzen lassen, ist weitreichend bekannt. Ein Aufreger ist beispielsweise der Lärmschutz, nicht so jedoch im Bau- und Werkausschuss Grafing, hier wurde bei der jüngsten Sitzung bis auf eine Stimme niemand laut. Was vielleicht auch daran liegt, dass es lediglich eine Stellungnahme war, die Bürgermeister Christian Bauer (CSU) verlesen hat. Als Eilentscheidung wurde diese von der Stadt Grafing Anfang Juni mit Bezug auf den Brenner-Basis-Tunnel an das Eisenbahn-Bundesamt gesandt.

"Die Lärmschutzwände Schammach und auch Oberelkofen sind zu verlängern", lautet der Text, konkret um 300 Meter in Oberelkofen und 100 Meter in Schammach, beide in Richtung Rosenheim. In Schammach sind aktuell drei Wohngebäude betroffen. Warum hier kurz vor den Anwesen die Lärmschutzwand ende, sei für die Stadt nicht nachvollziehbar, sagt Bauer, durch das vorzeitige Ende der Wand hätten die Anwesen zusätzlich noch die Lärmquelle eines Knalleffekts hinzunehmen. Ähnlich sei es auch bei der Lärmschutzwand Oberelkofen. Seinen Unmut über den dort fehlenden Schutz am Südende der Wand zeigte Max-Emanuel Graf von Rechberg (CSU). "Wie kann das sein, dass ein Planer das Internat übersieht?", rief er aus. Gemeint ist das frühere Landschulheim, ein historisches Gebäude, das mittlerweile ein Realschulinternat ist. Die Einrichtung sei in ihrer Art der intensiven Betreuung von Schülerinnen und Schülern einzigartig in Bayern, heißt es von der Stadt. Insbesondere für diesen Standort sei ein verbesserter Lärmschutz unverzichtbar.

Dass es besser werden müsse, darüber war man sich einig im Ausschuss - auch, dass die verlängerte Ausführung der geplanten aktiven Lärmschutzmaßnahmen gegenüber dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zwingend einzufordern sind.

© SZ vom 01.07.2020 / NATS - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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