In München ist erstmals die Droge Carfentanyl sichergestellt worden, ein hochgefährliches Opioid, also Schmerzmittel, das in der Tiermedizin zur Betäubung von Elefanten und Nashörnern verwendet wird. In der medizinischen Behandlung von Menschen kommt es nicht zum Einsatz: Die schmerzstillende Wirkung ist 7500-fach stärker als bei Morphin. Eine Überdosierung könne leicht zur Atemlähmung führen und tödlich enden, warnte das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) am Montag.
Polizisten der Inspektion Bogenhausen war die Droge bereits im Dezember in die Hände gefallen, als sie im Herzogpark einen 54 Jahre alten Mann aus Mittelfranken kontrollierten. Bei dem Rauschgift, das der wegen entsprechender Delikte einschlägig bekannte Mann bei sich trug, habe es sich "augenscheinlich um Heroin" gehandelt, wie das BLKA mitteilte. Erst nach einer genaueren Untersuchung im Labor sei nun festgestellt worden, dass in dem gefundenen Stoff Carfentanyl enthalten war.
Durch den Konsum von Carfentanyl hat es weltweit zahlreiche Todesfälle gegeben, in Europa wurden bereits mehrere Dutzend in mehreren Ländern gemeldet, aber noch keiner in Deutschland. Hierzulande registrierte die Polizei Carfentanyl erstmals 2016 in der Drogenszene.