Mitten in Indersdorf:Props gehen raus an Bruder Marold

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Bruder Marold lebte vor gut 900 Jahren im Indersdorfer Kloster, nun ist er unter die Rapper gegangen. (Foto: Screenshot/oh)

Es gibt einen neuen Rapper im HipHop-Olymp: Bruder Marold. Der Indersdorfer Klosterbruder ist zwar schon seit 900 Jahren tot. Dennoch hat er jetzt einen Song über die Marktgemeinde herausgebracht.

Glosse von Jacqueline Lang

Der Laienbruder Ruder Marold hat vor gut 900 Jahren im Indersdorfer Augustinerkloster gelebt, als dieses gegründet wurde. Es ist übermittelt, dass er stets ein Herz für die Armen und Kranken hatte, später wurde er für seine Barmherzigkeit selig gesprochen. Was allerdings bislang die wenigsten gewusst haben dürften: Bruder Marold sang auch gerne. Oder besser gesagt: Bruder Marold war ein Rapper. In den Genuss seiner Rhymes kommt, wer auf Youtube "Bruder Marold - Der Song" eingibt.

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Zu sehen ist in dem gut zweieinhalbminütigen Video natürlich nicht der leibhaftige Bruder Marold, der verstarb schließlich schon im Jahre 1172. Gerappt wird aber tatsächlich. Der Clip zeigt Bruder Marold als eine Zeichentrickfigur sowie einen Mann und eine Frau, die - das darf man wohl getrost annehmen - auch beide Indersdorfer sind. In den weiteren Hauptrollen sind zudem die Türme des Indersdorfer Klosters zu sehen, die dank animierter Münder und Augen den Refrain singen können. Bürgermeister Franz Obesser hat immerhin einen kurzen Gastauftritt ergattert.

Und wer nun befürchtet, der Ordensbruder könnte sich womöglich ein Vorbild an deutschen Gangsterrappern wie Kollegah genommen haben, der kann nun entspannt durchatmen. In seinem Song wird niemand gedisst, es sind weder Waffen noch allzu viel nackte Haut oder durch die Luft fliegende Geldscheine zu sehen. Das Thema des Songs, der den schlichten Namen "Der Song" trägt, handelt nämlich von, na klar: der Marktgemeinde. Und so rappt Bruder Marold "Indersdorf hat ein cooles Kloster, in meinem Zimmer hab ich davon ein Poster", "Neuer Marktplatz, vorm Rathaus, aus dem Fenster schaut der Franz raus" und "Hey Bruder, Bruder Marold ist mein Name, Peace und Freundschaft schreib ich mir auf meine Fahne". Wenn das mal nicht deep, äh tiefgründig ist.

Ob Bruder Marold in einem Rapbattle mit diesen Lyrics punkten könnte, mag dennoch an dieser Stelle bezweifelt werden. Aber ein rappender Klosterbruder - egal wie schlecht sein Flow ist - ringt sicherlich auch den ganz harten Jungs im Rapbusiness ein wenig Respekt ab. Deshalb: Props gehen raus.

© SZ vom 20.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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