Corona im Landkreis Dachau:Johanniter bauen neues Impfzentrum in Karlsfeld

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Die Johanniter ersetzen die Containeranlage am Karlsfelder See durch ein Zelt. Dadurch soll der Impfbetrieb verbessert werden.

Von Thomas Radlmaier, Karlsfeld

Die Johanniter bauen in Karlsfeld ein neues Impfzentrum. Die mobile Containeranlage auf dem östlichen Parkplatz des Karlsfelder Sees, wo bisher Menschen eine Impfung gegen das Coronavirus erhielten, soll einem 600 Quadratmeter großen Zelt weichen. Die Umbauarbeiten in der Hochstraße laufen bereits auf Hochtouren. Wie die Johanniter mitteilen, soll das neue Impfzentrum schon Mitte nächster Woche, am 17. Februar, den Betrieb aufnehmen.

In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Kritik am Karlsfelder Impfzentrum. Eine spiegelglatte Eisschicht und Schnee bedeckten zeitweise den Parkplatz, so dass hochbetagte Senioren Probleme hatten, die Containern zu erreichen. Zudem klagten manche Besucher, die eine Spritze bekommen sollten, über lange Wartezeiten in der Kälte.

Überdachter und beheizbarer Wartebereich

Der Zugang zum neuen Impfzentrum soll nun ebenerdig verlaufen, der Wartebereich wird im Zelt und beheizbar sein. "Uns ist es unheimlich wichtig, dass sich die Menschen bei uns wohl fühlen", sagt Joern Osenbrück, Projektleiter der Impfzentren im Johanniter Regionalverband Oberbayern. "Gerade bei schlechter Witterung muss der Zugang für alle Altersgruppen gut möglich sein. Sonst bleibt den Menschen nur diese Erfahrung im Kopf und die professionell erfolgte Impfung geht unter." Bundesweit betreiben und unterstützen die Johanniter 40 Impfzentren. 39 weitere sind in Planung. Im Landkreis Dachau gibt es neben dem Impfzentrum in Karlsfeld noch eines in der Stadt Dachau. Dieses betreibt das BRK.

Eine Szene aus dem Januar 2021: Ein Johanniter hilft einem Hochbetagten, vom Parkplatz am Karlsfelder See ins Impfzentrum zu gelangen. Das neue Impfzentrum soll besser erreichbar sein. (Foto: Toni Heigl)

In Karlsfeld wollen die Johanniter nicht nur den Zugang zum Impfzentrum, sondern auch den Impfbetrieb selbst verbessern. Im Neubau sind - vorausgesetzt der Impfstoff reicht - circa 250 Impfungen pro Tag möglich. Das 15 Meter breite und 40 Meter lange Zelt ist ebenerdig und barrierefrei. Menschen, die schlecht zu Fuß sind, können am "Drop-Off-Bereich" am Zelteingang aus dem Auto aussteigen, während der Fahrer mit dem Auto zum Parkplatz fährt. An einem der vier Check-in-Schalter muss man sich anmelden und anschließend warten, bis man aufgerufen wird. Es gibt drei Impfkabinen. Nach der Impfung kommen die Personen in einen circa 75 Quadratmeter großen Beobachtungsraum, der Platz für zwölf Menschen bietet. Es gebe einen Pool aus mehr als 50 Mitarbeitern und Ärzten, die sich in zwei Schichten aufteilen würden, sagt Johanniter-Pressesprecherin Kristina-Désirée Reinelt.

Damit stünde einem reibungslosen Impfbetrieb eigentlich nichts mehr im Weg, wäre da nicht das Ärgernis, dass es an ausreichend Impfstoff fehlt. "Wir würden uns selbstverständlich deutlich mehr Impfstofflieferungen wünschen, um jeden Tag mehr Menschen impfen zu können", sagt Reinelt. Von den Geimpften würden die Kollegen "viel positives Feedback in Form von Dankesbriefen erhalten". Einige würden auch Schokolade und Kekse vorbeibringen, um sich zu bedanken. "Die Impfteams vor Ort sind hoch motiviert und engagiert."

© SZ vom 12.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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