Faschingsumzug in Dachau:Lustig feiern ohne Alkohol

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Faschingfeiern ist in Dachau natürlich erlaubt. Aber bitte ohne Alkohol, sagen Stadtverwaltung, Polizei und Veranstalter. Sie ließen sich eine Reihe von Maßnahmen einfallen.

Petra Schafflik

Der Dachauer Faschingsumzug am Samstag, 5. März, soll ein ausgelassenes Fest ohne Alkoholmissbrauch werden. Um dem Alkoholkonsum von Jugendlichen vorzubeugen, setzen Stadt, Polizei und Veranstalter auf den bewährten Maßnahmenkatalog, den ein eigens gegründeter Runder Tisch "Prävention" vor zwei Jahren entwickelt hat.

Im vergangenen Jahr hielten sich fast alle an das Flaschenverbot auf den Wagen beim Dachauer Faschingsumzug: Die Teilnehmer stiegen auf Bier in Dosen um. (Foto: Toni Heigl)

Doch mit Kontrollen und Vorgaben ist es nicht getan, sagt Stadtjugendpflegerin Christine Wörthmann, die an das Verantwortungsgefühl von Eltern und erwachsenen Faschingszugbesuchern appelliert: "Seien Sie ein gutes Vorbild!" Auslöser für das gezielte Präventionsprogramm zum Faschingsumzug waren Gewaltausbrüche und Alkoholexzesse bei der Veranstaltung 2008.

Damals betranken sich junge Leute bis zur Besinnungslosigkeit, Besucher zogen sich Schnittverletzungen durch herumliegende Glasscherben zu und die Polizei musste bei zahlreichen Schlägereien einschreiten. Um derartige Vorkommnisse zu verhindern, gründeten Stadt, Polizei, Feuerwehr und der Faschingszug-Förderverein als Veranstalter des Umzugs einen Runden Tisch "Prävention" und erarbeiteten einen umfangreichen Maßnahmenplan.

Mit Erfolg, denn seitdem sind die Umzüge relativ ruhig verlaufen. "Die Situation hat sich zum Positiven entwickelt", bestätigt Polizeisprecher Michael Richter. Das bewährte Konzept wird deshalb auch in diesem Jahr unverändert gelten.

Entscheidend ist dabei nach Ansicht von Josef Hermann vom städtischen Rechtsamt, dass die Thoma-Wiese nicht mehr wie in der Vergangenheit zur Partyzone für die Teilnehmer wird. Deshalb dürfen die Faschingswagen nach ihrer Rundfahrt nicht mehr zu dem zentralen Platz zurückkehren, sondern der Umzug löst sich bereits am Fuß der Altstadt auf. Weiter sind wie bisher Gläser und Flaschen auf den Wagen verboten, Schnaps darf nicht ausgeschenkt werden.

"Auch haben sich Supermärkte rund um die Altstadt wieder freiwillig verpflichtet, am Faschingssamstag keinen Schnaps zu verkaufen", berichtet Hermann. Das ganze Jahr über engagiert sich die Abteilung Jugend der Stadt für Alkoholprävention.

Zum Faschingszug initiierte Stadtjugendpflegerin Wörthmann einen Plakatwettbewerb, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Für einen Fasching ohne Alkoholexzesse wirbt nun das von der Dachauer Gymnasiastin Sandra Seidlitz entworfene Motiv mit dem Titel "Mach dich nicht zum Narren, kein Happy End mit Alkohol".

An Litfaßsäulen, Schulen und in der Bücherei ist das Plakat zu sehen. Aber dieses ausgefeilte Präventionskonzept reicht nicht, findet Stadtjugendpflegerin Wörthmann. Sie möchte Eltern und erwachsene Besucher des Umzugs stärker in die Pflicht nehmen. Eltern sollten mit ihren jugendlichen Kindern das Thema in Ruhe besprechen und klare Grenzen setzen.

Auch der Dachauer Jugendrat plädiert ausdrücklich für einen verantwortungsbewussten Konsum von Alkohol bei Faschingszug und Faschingsfeiern. Unter dem Motto "in Maßen, nicht in Massen", schreibt Sprecher Sebastian Leiß in einer Pressemitteilung, könne ausgelassen gefeiert werden.

© SZ vom 03.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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