Rechtsextreme Übergriffe:Bilanz der Provokationen

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Hakenkreuzschmierereien und Aufkleber rechter Parteien sind für die Mitarbeiter der Gedenkstätte trauriger Alltag. Blick in das alte Krematorium. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Eingeritzte Hakenkreuze, antisemitische Gästebucheinträge, Hitlergrüße vor dem Eingangstor - die KZ-Gedenkstätte Dachau sieht sich seit jeher rechtsextremen Übergriffen ausgesetzt. Einträge aus einer schier endlosen Liste an Ungeheuerlichkeiten.

Von Martin Wollenhaupt, Dachau

Rechte Provokationen, Drohungen und Einschüchterungsversuche gegen die Gedenkstätte Dachau sind so alt wie die Gedenkstätte selbst. Der bekannteste Fall aus dem Jahr 2014, als das historische Tor zur Dachauer KZ-Gedenkstätte mit dem Schriftzug "Arbeit macht frei" gestohlen wurde, ist nur die Spitze des Eisberges. Viele Ordner mit vielen "ungeheuerlichen Dingen" lagern im Archiv der Gedenkstätte, erzählt Ulrich Unseld am Mittwochabend in einem Vortrag, der im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus stattfand. Störungen wurden in Dachau von Beginn an dokumentiert.

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