Verkehrspolitik:Die nächste Einbahnstraße

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Autofahrer dürfen die Brucker Straße bald nur noch in eine Richtung befahren. Auch der Altstadtring wird bald zur Einbahnstraße.

Von Katja Gerland, Dachau

Die Brucker Straße soll in Zukunft nur noch als Einbahnstraße befahrbar sein. Das hat eine knappe Mehrheit im Umwelt- und Verkehrsausschuss am vergangenen Mittwoch beschlossen. Von der Kreuzung zur Augsburger Straße bis zum Weiherweg können Autos dann nur noch stadtauswärts fahren; lediglich für Fahrradfahrer soll der Verkehr in beide Richtungen weiterhin möglich bleiben. Während Verkehrsreferent Volker C. Koch (SPD) die Stadtverwaltung für die gefundene Lösung lobte, konnten sich etwa die Freien Wähler Dachau (FWD) im Ausschuss nicht für die Einbahnstraßenregelung begeistern: Es entstehe eine unnötige Belastung für die Anwohner, so das Gegenargument.

Die Fraktionen von SPD, Grüne und Bündnis/Die Linke setzten sich im Ausschuss mit einer knappen Mehrheit von acht zu sieben Stimmen gegen CSU, AfD, FWD/BfD und ÜB/FDP durch. Damit stieß die Einbahnstraße in der Brucker Straße auf weniger Zustimmung als das bereits bewilligte Pilotprojekt auf dem Dachauer Altstadtring. Im Mai beschlossen die Ausschussmitglieder einstimmig, dass auch der Verkehr auf dem Altstadtring in einer einjährigen Testphase nur noch in eine Richtung laufen soll - vom MD-Gelände zur Bäckerei Wörmann.

Verzögert sich der Start der Einbahnstraßenregelung in der Altstadt?

Der ursprünglich anberaumte Startpunkt für die Einbahnstraßenregelung in der Altstadt im September hält Andreas Meyer, Leiter der Abteilung Tiefbau, nun jedoch für "sportlich". Grund sei etwa die Beschilderung der Einbahnstraße, deren Anordnung noch nicht endgültig feststehe. Ob der Einbahnverkehr auf dem Altstadtring tatsächlich pünktlich in Kraft tritt, ist also noch ungewiss. Laut Bauamtsleiter Moritz Reinhold bleibt der Start im September zwar das Ziel, eine Verspätung bis in die Herbstmonate hinein könne er jedoch nicht ausschließen. Auch bei der Einbahnregelung in der Brucker Straße konnte der Ausschuss noch keinen Startpunkt festlegen. Der erste Schritt sei mit dem Beschluss nun getan, so Reinhold, "nun ist die Frage: Wie setzen wir es um?"

Peter Strauch (CSU) plädierte in der jüngsten Ausschusssitzung für einen möglichst zeitgleichen Beginn der Regelungen in der Brucker Straße und der Altstadt, um eine Verlagerung des Abkürzungsverkehrs von der Brucker Straße in die Burgfriedenstraße zu verhindern. Über einen entsprechenden weitergehenden Beschluss, die beiden Einbahnstraßen zeitgleich einzuführen, wurde jedoch nicht mehr abgestimmt. Dennoch, so Bauamtsleiter Reinhold, solle ein gemeinsamer Start des Einbahnverkehrs in Brucker Straße und Altstadt ins Auge gefasst werden.

© SZ vom 18.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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