Polizei warnt:Betrüger rufen mit neuer Masche an

Kriminelle behaupten, sie seien an Corona erkrankt und bräuchten dringend ein teures Medikament.

Die organisierten Callcenter-Betrüger haben offensichtlich eine neue Erzählung in das Geschichten-Repertoire aufgenommen, mit dem sie vor allem älteren Menschen ihr Geld abschwatzen. Am Donnerstagnachmittag gelang es einem Anrufer, eine Rentnerin in Neubiberg davon zu überzeugen, dass er ihr Sohn sei. Mit der Story, dass er an Corona erkrankt sei und dringend ein spezielles, sehr teures Medikament zur Behandlung benötige, brachte er die mehr als 70 Jahre alte Frau dazu, bei mehreren Bankfilialen insgesamt rund 50 000 Euro abzuheben. Dann lotste der Anrufer die Frau zum Rotkreuzplatz, in die Nähe der Rotkreuzklink, wo sie das Geld an eine angebliche Assistenzärztin übergab. Als der angebliche Sohn erneut anrief, bemerkte die Frau den Betrug und erstattete Anzeige.

Die Trickbetrüger sind allerdings nicht nur bei Senioren erfolgreich. Ebenfalls am Donnerstag wandten sie in Laim bei einer 57 Jahre alten Angestellten eine herkömmliche Masche an: Ein Anrufer gab sich als Polizist aus, erzählte von einem Raubüberfall in der Nachbarschaft und dass bei einem Festgenommenen die Personalien der Frau entdeckt worden seien. Um bei den Ermittlungen zu helfen, solle sie Bargeld zur Verfügung stellen. Weil die Banken bei größeren Abhebungen inzwischen sensibilisiert sind, wurde auch die 57-Jährige zu mehreren Filialen geschickt. Insgesamt brachte sie rund 40 000 Euro zusammen, die sie auf einem Parkplatz an der Neubeuerner Straße deponierte. Nachdem sie danach nichts mehr von dem Anrufer hörte, erstattete auch sie Anzeige bei der echten Polizei.

© SZ/moe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: