Möglich, dass das Publikum beim Konzert von Bantu Continua Uhuru Consciousness bisweilen ratlos sein wird. Schließlich singt und rappt die Band aus Soweto in allen elf offiziellen Sprachen Südafrikas. Dass die sieben Frauen und Männer viel zu sagen haben, ist aber nicht nur in den englischen Passagen mehr als deutlich spürbar: Sie bringen soziale Probleme an, geben machtlosen Randgruppen, gerade den indigenen, eine Stimme - so wie ihre Vorbilder James Brown und Fela Kuti.
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Die verbindende Kraft der Musik zeigen Roger Rekless und Horst Wegener in der Milla aber auch etliche Großkonzerte von James Blunt, Jason Derulo, Niall Horan oder Judas Priest in der Olympiahalle.
Die durchschnittlich 15-minütigen Stücke mit Call-and-Response-Gesängen, Hypnose-Bass, antreibender Percussion, Jazz-Finessen und Punkrock-Energie sind politisch, aber sie sind auch spirituelle Erfahrungen, und nicht zuletzt "Fun", wie sie sagen, "eine hedonistische Trance". Die Musiker, die in einem Schiffscontainer nahe der Kirche begannen, in der Desmond Tutu die Anti-Apartheid-Aktionen koordinierte, wurden 2023 für ihre "allumfassende musikalische Philosophie" mit dem renommierten Weltmusik-Preis Womex geehrt. Die Vielstimmigkeit der Townships brachten sie schon auf die größten Festivals von Roskilde bis Glastonbury. Die Kammerspiele holen diesen "afro-psychedelischen-Zukunfts-Pop" im Rahmen der Black Future Weeks erstmals nach München für einen nicht ratlosen, aber rastlosen Konzertabend.
Bantu Continua Uhuru Consciousness, Sa., 9. März, 20 Uhr, Münchner Kammerspiele