Aktuelles Lexikon:Leguan

Der Grüne Leguan (Iguana iguana) - der auch braun, rot und manchmal schwarz sein kann - ist eine in Florida eingeschleppte Art, die in Teilen die heimische Flora bedroht. (Foto: Jürgen & Christine Sohns/imago/imagebroker)

In Südflorida fallen zurzeit erstarrte Echsen aus den Bäumen. Sie vertragen die Kältewelle schlecht.

Von Joshua Beer

"Brrrr", schrieb die Wildtierkommission in Florida kürzlich in einem Aufruf. Darin warnt sie vor "vereisten, invasiven Leguanen", die in der Weihnachtszeit von Bäumen fallen können. Nun hat die Kältefront in Nordamerika selbst diesen Bundesstaat erfasst. Eisiger Wind drückt dort die Temperaturen teilweise auf zehn Grad Celsius, nachts manchmal sogar an null Grad. Der entlang der Atlantikküste verbreitete Grüne Leguan, eine 1,5 Meter lange Echse mit Stacheln auf Schwanz und Rücken, ist wie die meisten Reptilien Kaltblüter beziehungsweise wechselwarm: Seine Körperwärme passt sich der Außenumgebung an. Sie heizen sich auf, indem sie etwa Sonne tanken. Doch schon bei weniger als 10 Grad beginnen Leguane, träge zu werden, weil ihr Blut sich verdickt und die Muskeln lähmt. In extremen Fällen erstarrt der ganze Körper, um sich zu schützen. Vereiste Leguane sind also keinesfalls tot, sie "tauen" meist auf, sobald die Sonne aufgeht und es wärmer wird. Die Wildtierkommission rät deshalb, die Echsen liegen zu lassen. Ohnehin gelten Leguane zwar als ungefährlich (weil sie überwiegend vegetarisch leben), jedoch als eine eingeschleppte Plage, die in Florida erstmals in den Sechzigern aufkam. Sie bedrohen Pflanzenarten und graben Tunnel, mit denen sie Häuser beschädigen.

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