Nato:Bidens kühler Realismus ist auch gut für Selenskij

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Nein, allein gegelassen wird er nicht - er muss nur noch etwas warten (hier auf Olaf Scholz): Wolodimir Selenskij beim Nato-Gipfel. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Das Ergebnis des Gipfels von Vilnius mag die Ukrainer enttäuschen - doch es könnte ihnen noch sehr nutzen, mehr jedenfalls als die Erfüllung ihrer Wünsche zum Beitritt ins Bündnis.

Kommentar von Joachim Käppner

Auf den ersten Blick ist der Gegensatz verstörend: Die Nato kann sich nach dem Gipfel von Vilnius gestärkt fühlen; die Ukraine aber hadert mit dem westlichen Bündnis. Dessen innerer Zusammenhalt ist fester als seit Jahrzehnten; lange her, dass Frankreichs Präsident es als "hirntot" schmähte, sein primärer Daseinszweck ist unumstritten: die demokratische Welt vor einem neoimperialistischen Russland zu beschützen. Die Aufnahme Schwedens steht bevor. Und sogar Deutschlands Bundeskanzler hat zugesagt, die längst eingegangene Verpflichtung, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, auch wirklich zu erfüllen (statt, wie bis 2022, es als Friedenspolitik auszugeben, das eigene Versprechen zu brechen).

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Von Daniel Brössler und Hubert Wetzel

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