Europas Hilfe für die Ukraine:Wahl der Worte, Wahl der Waffen

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Emmanuel Macron begrüßt Wolodimir Selenskij und Olaf Scholz in Paris. (Foto: Sarah Meyssonnier/Reuters)

Selenskij, Macron und Scholz im Élysée- Palast: Warum sie nicht dasselbe meinen, wenn sie von einem möglichen Ausgang des Krieges sprechen.

Kommentar von Daniel Brössler

Der britische Premierminister Rishi Sunak sagt es. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagt es. Und Wolodimir Selenskij sagt es sowieso. Nur einer sagt es nicht. Beharrlich weigert sich Bundeskanzler Olaf Scholz, einen Sieg der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland als Ziel auszusprechen. Das ist nicht neu, aber es ist selten so augenfällig geworden wie beim gemeinsamen Auftritt von Selenskij, Macron und Scholz im Élysée- Palast in Paris. Macron versprach der Ukraine "Unterstützung bis zum Sieg". Der Kanzler aber wiederholte nur seine Formel, wonach Russland den "Krieg nicht gewinnen" dürfe. Seit Beginn seiner Kanzlerschaft verwendet Scholz viel Energie darauf, bestimmte Dinge nicht oder noch nicht zu sagen. Ihm ist es Ernst damit. Deshalb sollte man es auch ernst nehmen. Hinter der scheinbaren semantischen Spitzfindigkeit türmt sich die Frage, wie der grauenhafte Krieg zu Ende gehen kann und soll.

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