Meinungsfreiheit:Precht und andere Zumutungen

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Fernseh-Philosoph mit Welterklärungsgestus: Richard David Precht steht wegen seiner Podcast-Äußerungen über orthodoxe Juden in der Kritik. (Foto: Anoraganingrum/Imago)

Die Fälle eines Honorarprofessors und eines Fußballers, einer Schriftstellerin und einer Feministin zeigen: Debatten in einer Demokratie werden nun mal oft robust geführt. Was muss man aushalten? Es kommt halt auf den Einzelfall an.

Kommentar von Johan Schloemann

Wurde Richard David Precht gecancelt? Nein. Die Vertretung der Studierenden an der Leuphana-Universität Lüneburg hat moniert, dass der Populärdenker und Publizist Precht in einem ZDF-Podcast gedankenlos antisemitische Vorurteile vorgetragen hat, denen sein wendiger Gesprächspartner Markus Lanz nicht widersprach. Und die Studierenden haben damit recht, denn man darf von einem Mann des öffentlichen Wortes mit hohem moralisch-kritischen Anspruch erwarten, dass er dumme Klischees über orthodoxe Juden zuerst prüft, bevor er sie im Brustton der Überzeugung ins Mikrofon spricht.

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