Nahost:Für Biden tickt die Uhr

Lesezeit: 3 min

Dover Air Force Base, Delaware, am 2. Februar 2024: US-Präsident Joe Biden vor den Särgen dreier Soldaten, die bei einem Angriff in Syrien getötet wurden. Nun lässt er zurückschlagen. (Foto: ROBERTO SCHMIDT/AFP)

Der US-Präsident will gleichzeitig Iran eindämmen und Israel zu einer Zwei-Staaten-Lösung zwingen. Die Doppelstrategie ist klug, wenn nur die Wähler zu Hause nicht wären.

Kommentar von Stefan Kornelius

Joe Biden führt im Nahen Osten einen Krieg an gleich drei Fronten: politisch, diplomatisch und militärisch. Ohne Zweifel hat sich der amerikanische Präsident in eine hochkomplexe Lage manövriert - oder manövrieren lassen. Denn die Ereigniskette lässt den USA keine andere Wahl, als ihre Interessen mit Wucht zu verfolgen und ein klares Ziel in diesem vielschichtigen Konflikt zu definieren. Hielte sich Biden zurück, würde er zum Getriebenen und schließlich zum Opfer - Opfer der israelischen Hardliner um Premier Netanjahu, Opfer Irans und dessen mehr oder weniger unkontrollierbarer Milizen und schließlich Opfer der eigenen Ambitionen. Denn in Nahost steht nicht weniger als die Glaubwürdigkeit einer Supermacht zur Disposition.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusNaher Osten
:Im Dunkel der Nacht

Iran und die USA führen in der Region seit Monaten einen Schattenkrieg. Die Luftschläge vom Wochenende sind auch eine Warnung Washingtons an das Regime in Teheran, die Eskalation nicht zu weit zu treiben. Wird das dort verstanden?

Von Tomas Avenarius und Raphael Geiger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: