"Populismus ist einfach. Demokratie ist komplex", schrieb der deutsch-britische Soziologie Ralf Dahrendorf in seinen "Acht Anmerkungen zum Populismus" vor fast zwanzig Jahren und fügte trocken hinzu: "Wenn Populisten regieren, merken sie das." Das wäre für Donald Trump doch eine arg optimistische Interpretation. Der hat nicht einmal das bemerkt. Vermutlich weil ihm die Gabe, überhaupt etwas außerhalb seiner selbst zu spüren, nicht zu eigen ist. In Dahrendorfs Analyse stehen Populisten als Regierende auf einmal vor der Komplexität der Realität und sind ratlos. "Dann treffen sie ein paar symbolische Entscheidungen, aber (...) das Gestrüpp der Probleme bleibt, ein Dickicht ohne Schneisen, eine Aufgabe für härtere Figuren als die Demagogen."
Demokratie:Im Dickicht verirrt
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Großbritannien, Brasilien, USA: Überall erleiden die Populisten Rückschlage - sie sind sich selbst ihr gefährlichster Feind
Kolumne von Carolin Emcke
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