Carolin Emcke, Jahrgang 1967, ist Autorin und Publizistin. Im Jahr 2016 wurde sie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
MeinungNahost
:Je länger das Elend dauert, desto weniger erreicht es uns
MeinungGesellschaft
:Kultur ist kein Zauber, sondern Maloche – was Berlin ihr nun antut, ist skandalös und peinlich
Ob Theater, Musik oder Literatur: Dies alles entsteht nicht einfach aus dem Nichts. Dahinter stecken Fleiß und Leiden, Technik und Handwerk. Das scheint man bei den Etatkürzungen in der Hauptstadt vergessen zu haben.
MeinungKlimapolitik
:Naturschutz ist nicht ideologisch. Seine blindwütige Verweigerung ist es
Da versinkt halb Europa in den Fluten, aber immer noch soll Nachhaltigkeit eine Zumutung sein? Und ausgerechnet die Grünen treten auf, als müssten sie sich schämen. Wie absurd.
MeinungUSA
:Es reicht nicht, Donald Trumps Wiederwahl zu verhindern. Der Niedergang der Zivilität muss gestoppt werden
Es wird Zeit, die Methode des Ex-Präsidenten zu beenden: die alles zersetzende Dissozialität, das schamfreie Entwerten von Menschen, die Normalisierung von Schäbigkeit, die er und seine Meute kultiviert haben.
MeinungGaza
:Sie sollen ihren Ort verlassen, aber sie wissen nicht wohin
Immer wieder gab es Wochen der Stille und der Angst, ob meine Freundin in Chan Yunis und ihre kleine Nichte noch leben. Jetzt haben sie sich wieder gemeldet, in verzweifelter Lage.
MeinungGegenwart
:Am Abend denkst Du: Schlimmer kann es nicht werden
Aber am nächsten Morgen sagt das Leben freudig: Doch, kann es. Die Krisen durchdringen einander und hinterlassen ein Gefühl der Hilflosigkeit. Nur: Verzweiflung können wir uns nicht leisten.
MeinungDiskriminierung
:"Man darf sich nicht ducken"
Muslime, Homosexuelle, Bürgergeldempfänger: Sie alle werden angegriffen und diffamiert. Wie soll man darauf reagieren? Auf der Suche nach einer Antwort bei der Philosophin Hannah Arendt.
MeinungGesellschaft
:Es ist Zeit, sich gegen die Spielchen der Anti-Demokraten zu wehren
Rechte Kräfte haben ein Klima der Angst geschaffen - und sie brauchen nicht einmal selbst auf Menschenjagd zu gehen, sie lassen jagen. Doch es nützt wenig, sich zurückzuziehen. Es braucht jetzt Stolz!
MeinungNahost
:Für welche Werte wird hier eigentlich gestorben?
Meine Freundin in Gaza meldet sich nicht mehr. Ich würde alles geben, um sie da rauszuholen. Wenn ich nur wüsste, dass sie lebt.
MeinungProteste
:Schluss mit schlechter Laune
Es ist ein Akt der Unhöflichkeit, sein Missvergnügen an anderen Menschen auszulassen. Das gilt auch für die politische Öffentlichkeit: Angst und Wut dürfen nicht zum Selbstzweck werden.
MeinungDemokratie
:Und jetzt: fürs gute Leben kämpfen
Die überwältigende Mehrheit der Gesellschaft will Verantwortung übernehmen für das Gemeinwesen und dessen Zukunft. Es ist Zeit, über politische Hoffnungen zu reden.
MeinungDeutschland
:Das Werk der Zerstörung
Wer wollen wir sein? Es ist Zeit, dass wir uns diese Frage stellen. Denn Extremisten, die Hass und Ressentiments schüren, gefährden die Demokratie.
MeinungKrieg in Nahost
:Warum ich einen roten Fingernagel trage
Eine Freundin in Gaza wünscht sich guten Kaffee, ihre siebenjährige Nichte hätte gern Make-up. Sie melden sich aus einem Raum ohne Licht. Wir machen einen Deal. Und seither? Seither warte ich.
MeinungNahost-Konflikt
:Die toten Winkel der Empathie
Wie umgehen mit dem Leid, der Gewalt und der tiefen Unsicherheit dieser Tage? Die Antwort kann nicht sein, im Namen der einen den anderen die Menschlichkeit zu verweigern. Sie muss in maximaler Zugewandtheit liegen.
MeinungGesellschaft
:Unsere Zeit, unsere Prüfung
Die Nachkriegsgenerationen sind damit groß geworden, einfach nur Glück gehabt zu haben. Doch die vielen existenziellen Krisen zeigen: Die Schonfrist ist vorbei.
"In aller Ruhe" mit Carolin Emcke
:"Würden alle gleich erben, hätten wir kein Problem" - Stefan Gosepath über ungleiche Lebenschancen
Ob man erbt und wie viel, verändert nicht nur die Lebenschancen jedes Einzelnen. Es hat auch große Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Demokratie. Was sich ändern muss, damit die Chancen in Deutschland gerechter verteilt sind, darüber spricht der Philosoph Stefan Gosepath bei "In aller Ruhe".
MeinungRechtsstaat
:Die Maulhelden
Es ist eine beschämende Mode geworden, Regeln und Reformen umgehend und voller Geschrei zu diskreditieren. Darauf kann nur kommen, wer ein merkwürdiges Verständnis von Freiheit hat.
MeinungGesellschaft
:Nutzloses Glück
Kunst, Theater, Musik und Literatur bieten dringend notwendige Freiräume der Fantasie. Wer sie verzwecken will, demontiert sie.
MeinungEuropa
:Putin verabscheut den Rechtsstaat - überall
Stimmt, mit Hilfen für die Ukraine verteidigt der Westen auch die eigenen Werte. Nur: Wem an einer aufgeklärten Moderne liegt, muss auch zu Hause für Pluralität und Minderheitenrechte eintreten.
MeinungMenschenrechte
:Diese Schande in Uganda
Das afrikanische Land bedroht alle mit der Todesstrafe, die sich "schwerwiegend homosexuell" verhalten. Wo bleibt da Deutschlands wertegeleitete Außenpolitik? Werte, die fallen gelassen werden, sobald sie gebraucht werden, sind nichts wert.
MeinungSPD
:Klimaschutz oder Sozialpolitik? Ein erfundener Widerspruch
Wer die Kosten der Energiewende jetzt beklagt und scheut, haushaltet nicht sparsam, sondern treibt die Kosten unverantwortlich ins Unerträgliche. Es wird Zeit, dass die SPD sich als sozialdemokratische Partei versteht.
MeinungInstitutionen
:Vertrauen schafft Heimat
Wer sich auf Sicherheitsbehörden verlassen kann, wird sich in dieser Gesellschaft auch wohlfühlen. Gerade deshalb muss die Polizei mehr sein als nur ein Abbild der Gesellschaft.
MeinungUSA
:Die Ideologen üben Zensur
Wie sich die Rechtskonservativen in den USA als Verteidiger der Freiheit gerieren und sie in Wahrheit immer mehr beschneiden.
SZ-Podcast "In aller Ruhe"
:"Skeptisch Suchen" - Carolin Emcke über ihren neuen Podcast
In Zeiten des Umbruchs und der allzu schnellen öffentlichen Erregung, will Carolin Emcke einen Raum für nachdenkliche Gespräche schaffen: den SZ-Podcast "In aller Ruhe".
"In aller Ruhe" mit Carolin Emcke
:"Ein kollektives Trauma" - Monika Hauser über sexualisierte Gewalt im Krieg
Wieso kommt es in Kriegsgebieten immer wieder zu Vergewaltigungen? Wie kann man Frauen in der Ukraine jetzt unterstützen und wie lange wirken ihre Traumata nach? Folge 2 des neuen SZ-Podcasts "In aller Ruhe" mit Frauenrechtsexpertin Monika Hauser.
"In aller Ruhe" mit Carolin Emcke
:"Ungezügelte Bösartigkeit" - Karl Schlögel über Putinismus und den Krieg
Wie lässt sich das "System Putin" in Russland beschreiben? Und wie beobachtet Osteuropa-Historiker Karl Schlögel die Gräuel des Kriegs in der Ukraine? Folge 1 des neuen SZ-Podcasts "In aller Ruhe".
MeinungKlimapolitik
:Auf der Suche nach der Sprache der Krise
Keine Ausreden mehr: Die absichtsvolle Verunglimpfung derjenigen, die für unseren Planeten eintreten, ist falsch. Und auch die Klimabewegung selbst muss ihr demokratisches Vokabular pflegen und erweitern.
MeinungMedien und Politik
:Wozu präzise sein, wenn es auch grob geht
Bloß nicht aufklären, bloß nicht innehalten: Teile der Medien betreiben einen enthemmten Diskurs. Zum Beispiel nach Silvester in Berlin.
MeinungGesellschaft
:Wir haben keine Zeit, also lasst sie uns nutzen
Pandemie, Krieg und Klimakrise: Es herrscht ununterbrochener Druck auf das Leben. Doch es darf gehofft werden, wenn wir etwas dafür tun.
MeinungDemokratie
:Im Dickicht verirrt
Großbritannien, Brasilien, USA: Überall erleiden die Populisten Rückschlage - sie sind sich selbst ihr gefährlichster Feind
MeinungBürgerrechte
:Wenn queere Menschen ausgeliefert werden
Nicht nur in Osteuropa müssen queere Menschen um ihr Leben fürchten - Hass und auch Gewalt gibt es überall. Wo bleibt eigentlich der Aufschrei der Demokratien?
MeinungÖffentlich-rechtlicher Rundfunk
:Was ARD und ZDF jetzt brauchen
Um mal wegzukommen vom Skandal beim RBB: Es ist nun die Aufgabe derer, die es gut meinen mit den Öffentlich-Rechtlichen, sie präzise zu kritisieren und zu verbessern.
MeinungRadikalisierung
:Politik des Zorns
Die Anhänger Trumps oder der AfD sind nicht die Vergessenen oder Abgehängten der Gesellschaft. Nein, sie missachten die Demokratie.
MeinungChina
:Das kollektive "Huch"
Erst verharmlosen, dann Entsetzen zeigen: Staatliche Verbrechen in Russland oder China lösen hierzulande immer dieselben Reaktions-Routinen aus. Eine bessere, stärkere Kritik muss möglich sein.
MeinungDebatte um Abtreibung
:Die erzwungene Beschämung der Frau
In den USA könnten Abtreibungen wieder verboten werden. Elementare Rechte, die Frauen und auch Minderheiten erstritten haben, gelten nicht als unantastbar. Sie brauchen den Rückhalt aller.
MeinungUkraine
:Die Verzweiflung, überlebt zu haben
Eindrücke aus Lwiw: Gespräche mit Menschen, die mit ihrem Körper in dieser Stadt sind, mit ihrem Geist aber weiterhin im Keller von Mariupol - und die der Krieg noch ganz anders hätte treffen können.
MeinungDebatten
:Jetzt sieht man's
Was "Zeitenwende" genannt wird, ist eine verspätete, aber bedeutsame Einsicht in Europa: dass nicht nur die Demokratien der anderen verwundbar sind, sondern auch die eigenen. Zum Beispiel von einer intakten Öffentlichkeit hängen sie ab.
MeinungUkraine
:Die drückende Ungewissheit des Kriegs
Putins Krieg stürzt die Welt in Unsicherheiten und Dilemmata. Nur eins ist gewiss: Menschenrechte und Demokratie sind keine Luxusfragen, sie sind das unverzichtbare Fundament des Friedens.
MeinungRechtsextremismus
:Demokratische Trauer
Terroristische Gewalt wie in Hanau will nicht nur die Einzelnen treffen, sondern die Gesellschaft. Es ist Zeit, dass alle der Opfer gedenken.
MeinungKlima
:Wie die ökologische Transformation gelingen kann
Was Robert Habeck zum Klimaschutz plant, fordert das Denken und Handeln von allen heraus. Scheitert er, wäre das Schicksal seiner Karriere das geringste Problem
MeinungGesellschaft
:Fanatiker sind's
Es war verantwortungslos und feige, lange Zeit Hetzer nicht als das zu benennen, was sie sind. Eine Demokratie braucht auch diese Fähigkeit: zu spalten.
MeinungPopulismus
:Über den Erfolg der gefährlichen Clowns
Trump, Bolsonaro und nun ein Newcomer in Argentinien verführen die Menschen mit immer derselben Methode: Was die Geschichte eines einsamen Wals mit den spektakulären Hypes um bekannte Populisten zu tun hat.
MeinungKolumne
:Außer Kontrolle
Ein lichtes Paradies hatten die Brexit-Demagogen um Boris Johnson einst versprochen. Und nun? Wandern Firmen ab, steigen die Lebensmittelpreise, wird das Benzin knapp. Wie die Wirklichkeit den Populismus einholt.
MeinungZukunft
:Aufhören, Angst zu haben
Es ist gespenstisch, wie groß unsere Furcht davor ist, uns ernsthaft mit den Problemen unserer Zeit zu beschäftigen. Doch die Ära des Verleugnens geht zu Ende.
MeinungHochwasser
:Wir können nicht weiterleben wie bisher
Die Bilder der Flutkatastrophe sollten uns vor allem eines vor Augen führen: Wir leben in einem blinden, selbstzerstörerischen Modus, der die eigene Verletzlichkeit leugnet. Warum wir einen Abschied und Neuanfang brauchen.
MeinungCorona
:Wovor es sich zu fürchten lohnt
Auch wenn die Pandemie bald überwunden sein sollte: Die Bereitschaft vieler Menschen zu Ressentiments und Wissenschaftsfeindlichkeit wird bleiben.
MeinungRechtsextremismus
:Die "Einzeltäter" sind erschreckend sozial
Der "NSU 2.0" - nur das Werk eines isolierten Mannes? Diese Vorstellung verharmlost die Struktur rechter Gewalt. Wir alle sind aufgerufen, die Täter tatsächlich zu vereinzeln.
MeinungKolumne
:Es ist ernst
Vor gut einem Jahr richtete Angela Merkel einen eindringlichen Appell an das Volk. Nun ist es Zeit, dass Bürgerinnen und Bürger an die Politik appellieren: Schützen Sie das Leben in Zeiten der Pandemie, handeln Sie angemessen und transparent.
MeinungKolumne
:Verbrechen ohne Echo
Weil Bilder aus den Lagern fehlen, reagiert die Welt empathielos auf die brutale Unterdrückung der Uiguren durch den chinesischen Staat. Das ist unverzeihlich.
MeinungCorona-Pandemie
:Das Unvorstellbare denken
Die Pandemie bestraft ängstliche Tatenarmut ebenso wie hoffnungsvolles Leugnen - und lehrt: Zeit ist eine existenzielle Währung. Das hilft auch im Umgang mit einer anderen Krise.