Aktuelles Lexikon:Luftraum

Wenn über Deutschland nun eine militärische Großübung stattfindet, gibt es viel zu regeln.

Von Georg Ismar

Ohne enge internationale Absprachen geht nichts im Luftraum. Allein in Deutschland gibt es rund 8000 Flugabfertigungen am Tag. Wenn in den nächsten Tagen durch die militärische Großübung "Air Defender" bis zu 2000 Flugbewegungen hinzukommen, stellt das an den Schutz des Luftraums noch einmal größere Herausforderungen.

Der Staat, der mit seinem See- und Landgebiet unter einem Luftraum liegt, ist für dessen gesamte Regelung verantwortlich. Fluglotsen geben von Luftraum zu Luftraum die Flüge "weiter", dies funktioniert nach festen Regeln.

In Deutschland kümmert sich darum die Deutsche Flugsicherung (DFS), die vollständig dem Bund gehört. Es gibt verschiedene Luftraumeinteilungen von C wie Charlie bis G wie Golf in Deutschland, danach richten sich Abstände, Flughöhe, Durchflugrechte und Mindestsichtweiten.

Aktuell hat man für jeweils vier Stunden am Tag verschiedene Flugkorridore für die an der Air-Defender-Übung teilnehmenden Militärflugzeuge reserviert, zivile Flieger müssen drum herum geleitet werden. Eine Sperrung des gesamten Luftraums ist nur in Ausnahmefällen vorgesehen, das geschah zum Beispiel 2010 nach einem Vulkanausbruch in Island. Seit 2022 gibt es auf bestimmten Routen mehr Flüge über Deutschland, Grund ist die Sperrung des Luftraums in Russland für Flugzeuge aus westlichen Staaten.

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