Israel:Ein Land nimmt Schaden

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Es werden schon noch politische Witze gemacht in Israel, aber es wird nicht mehr viel gelacht darüber. (Foto: Jack Guez/AFP)

Im Inneren polarisiert, wirtschaftlich geschwächt, international immer mehr im Abseits: Selten war die Gefahr für das Land so groß wie unter der Regierung Netanjahu. Und die macht immer weiter.

Kommentar von Peter Münch

Seit seiner Gründung anno 1948 hat sich der israelische Staat durch zwei Attribute definiert: jüdisch und demokratisch. Allen äußeren Bedrohungen und inneren Verwerfungen zum Trotz war dies stets ein Begriffspaar mit Bindestrich. Nun aber droht eine scharfe Trennlinie den alten israelischen Grundkonsens zu zerstören. Es droht, grob gesagt, der Zerfall der Gesellschaft in ein jüdisch-nationalreligiöses und ein säkular-demokratisches Lager. In seiner 75-jährigen Geschichte ist Israel kaum jemals einer existenzielleren Gefahr ausgesetzt gewesen.

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