Aktuelles Lexikon:Kirschlorbeer

Kirschlorbeer wird oft als Hecke angepflanzt. (Foto: Paul Maguire/ Alamy Stock/mauritius images)

Kirschlorbeer ist bei Menschen beliebt. Für Tiere und Pflanzen ist der invasive Strauch eine Gefahr.

Von Tina Baier

Aus Sicht des Menschen hat Kirschlorbeer, der - anders als der Name suggeriert - nicht mit dem Lorbeer verwandt ist, sondern mit der Kirsche, viele Vorteile. Als Hecke in Gärten bietet er guten Sichtschutz auch im Winter, weil der bis zu sieben Meter hohe Strauch seine Blätter nicht verliert. Kirschlorbeer wächst schnell und ist daher auch in Neubaugebieten beliebt. Außerdem ist die Pflanze genügsam und kommt mit Kälte wie auch Hitze gut zurecht. Für die Natur ist Kirschlorbeer ein Albtraum. In der Schweiz wurde der Strauch jetzt aus Gründen des Umweltschutzes sogar verboten und darf von September an nicht mehr verkauft werden. Ein Problem für heimische Pflanzen ist die hohe Invasivität des Kirschlorbeers. Der Strauch, der ursprünglich aus der Türkei stammt, breitet sich derart massiv aus, dass andere Pflanzen keine Nährstoffe und kein Sonnenlicht mehr bekommen. Für die meisten Tiere ist Kirschlorbeer nutzlos. Alle Teile der Pflanze sind giftig. Sie enthalten Prunasin, eine zuckerhaltige Substanz, die hochgiftige Blausäure freisetzt. Besonders viel Prunasin ist in den Samen gespeichert. Die weiß-gelblichen Blüten enthalten kaum Nektar und sind deshalb keine gute Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Selbst mitten im Frühjahr wirkt die Pflanze deshalb irgendwie tot.

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